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Ranke, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 3. Abhandlung): Neue Kenntnisse und Anschauungen von dem mesenchymalen Synzytium und seinen Differenzierungsprodukten unter normalen und pathologischen Bedingungen: gewonnen mittels der Tanninsilbermethode von N. Achúcarro — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37626#0012
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12 (B. 3)

P. R.anke:

zierten Bau der Gefäßadventitien bestätigen und gewisser-
maßen kombinieren, insofern geeignete Präparate nicht nur die
doppelten, durch Anastomosen verbundenen ,,Fasernetze“ Snes-
sarews, sondern die Lagerung der mit Silber imprägnierten Fi-
brillen in dem protoplasmatischen Retikulum Helds zur An-
schauung bringen. Die feineren Beziehungen zwischen Faser
und Protoplasma sind freilich in normalen Präparaten des er-
wachsenen Gehirns nur ausnahmsweise zu erkennen, da durch
die Tanninsilbermethode meist eine Totalimprägnation von
Plasma und Fasern erzielt wird, und da — wie die seltenen ge-
eigneten Stellen erkennen lassen — das zirkumfibrilläre Proto-
plasma nur äußerst spärlich ist. Aus den Stellen aber, welche
die Beziehungen beider erkennen lassen, geht eine wichtige Tat-
sache hervor: daß es sich um im Protoplasma frei ver-
laufende Fasern und Faserbündel handelt, daß also die
„Fasernetze“ Snessarews durch die gemeinsame Imprägnation
von Fasern und Protoplasma an den Stellen, wo Fasern oder
Faserbündel sich überschneiden, vor getäuscht werden.
Diese Verhältnisse werden bei pathologischen Prozessen,
bei welchen es sich um Proliferationsvorgänge im geschlos-
senen Gefäßverbände (eventuell mit hinzukommender In-
filtration der adventitiellen Maschen) handelt, weit deutlicher als
im Normalpräparat. Besonders sieht man in Fällen von Tuber-
kulose und Syphilis enorme Proliferationen des netzigen Ad-
ventitialprotoplasmas mit starker Kernwucherung und (meist)
relativ geringer Bildung von Fasern, von denen sich an den
größeren Rindengefäßen vereinzelte, an den Kapillaren aber
keine durch die Säurefuchsin-Methode als „kollagene“ Fasern
identifizieren lassen, und deren elastische Natur durch An-
wendung von Weigerts Resorzinfuchsin-Lösung nur für ver-
einzelte wahrscheinlich gemacht wird.
Im wesentlichen die gleichen Strukturen wie die Gefäß-
adventitia, nur aus den eng geschlossenen Verhältnissen der
Gefäßwand in den weiten freien Raum übertragen, zeigt die
Pia mater, besonders augenfällig wieder da, wo infiltrativ-
entzündliche Veränderungen (Fig. 1) vorhanden sind: ein
durchaus zusammenhängendes Protoplasmanetz mit sehr reich-
lichen silberimprägnierten Fasern (meist wieder zusammen
imprägniert), das ohne Grenze als „Adventitia“ auf die
Gefäße übergeht und in die Arterienwand, jede Muskelzelle
 
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