Neue Kenntnisse u. Anschauungen von dem mesenchymalen Synzytium. (B. 3) 19
kreuzende silberimprägnierte Fibrillen verlaufen. Diese Fibrillen
und Fibrillenzüge gruppieren sich um den Kern derart, daß sie das
dem Kern zunächst liegende Protoplasma frei lassen; in den
„Fortsätzen“ legen sich die meisten dicht an den äußeren Rand
des Protoplasmas (analog der „epizellulären“ Lage der Fibrillen
im Protoplasma der Nabelschnur nach Golowinsky) (13), doch
sind — besonders deutlich auf Querschnitten — immer wieder
einzelne zu finden, bei denen im Silberpräparat ein Verlauf im
Protoplasma kaum bezweifelt werden kann. Sichere Netz-
bildungen der Fibrillen konnte ich nicht nachweisen. Zwar
sind in einfachen Tanninsilberpräparaten nicht selten Stellen
zu finden, an denen zwei an einem Punkte sich überschneidende,
dann wieder divergierende Fibrillen durch ein sehr feines
dunkelbraun gefärbtes Netz eine Strecke weit verbunden zu sein
scheinen; doch haben derartige feinste Netze ein anderes Aus-
sehen als die fibrillären Gebilde selber, sind nicht so dunkel,
dagegen deutlich körnig imprägniert. Bei nachträglicher Proto-
plasmafärbung finden sich dieselben Strukturen nicht selten,
und es erscheint dann aus dem Farbton ohne weiteres klar, daß
es sich um den Fibrillen benachbarte netzige Protoplasma-
strukturen,' nicht um eine Netzbildung der Fibrillen selber
handelt.
Verfolgt man einzelne Fibrillenzüge, die auf größere Strecken
im Präparate verlaufen, so läßt sich immer wieder beobachten,
daß sie an einer Stelle etwa in der Nähe eines Kernes auftauchen,
am Kerne vorbei in die Randpartie eines von diesem Kerne aus-
gehenden „Fortsatzes“ ziehen, von diesem in den Fortsatz einer
„Nachbarzelle“ übertreten, in dieser wieder die Kerngegend pas-
sieren, um von hier aus etwa durch einen weiteren Fortsatz
in anderer Richtung einem dritten Kerne zuzustreben (Fig. 17 a—c).
Während im einfachen Tanninsilberpräparate häufig Stellen zu
sehen sind, an denen Fibrillen oder Fibrillenzüge auf kürzere
oder weitere Strecken nackt in der Gewebsflüssigkeit zu ver-
laufen scheinen, lassen sich bei nachträglicher Protoplasma-
färbung auch an solchen Stellen einzelne die Fibrille (den
Fibrillenzug) begleitende Körnchen nachweisen, die offenbar
als Spuren des die Fibrille umhüllenden Protoplasmas zu
deuten sind.
Die kernhaltigen Protoplasmanetze der Hirnhüllen setzen sich
kontinuierlich auf die (noch muskelfreien) Gefäße fort, in deren
kreuzende silberimprägnierte Fibrillen verlaufen. Diese Fibrillen
und Fibrillenzüge gruppieren sich um den Kern derart, daß sie das
dem Kern zunächst liegende Protoplasma frei lassen; in den
„Fortsätzen“ legen sich die meisten dicht an den äußeren Rand
des Protoplasmas (analog der „epizellulären“ Lage der Fibrillen
im Protoplasma der Nabelschnur nach Golowinsky) (13), doch
sind — besonders deutlich auf Querschnitten — immer wieder
einzelne zu finden, bei denen im Silberpräparat ein Verlauf im
Protoplasma kaum bezweifelt werden kann. Sichere Netz-
bildungen der Fibrillen konnte ich nicht nachweisen. Zwar
sind in einfachen Tanninsilberpräparaten nicht selten Stellen
zu finden, an denen zwei an einem Punkte sich überschneidende,
dann wieder divergierende Fibrillen durch ein sehr feines
dunkelbraun gefärbtes Netz eine Strecke weit verbunden zu sein
scheinen; doch haben derartige feinste Netze ein anderes Aus-
sehen als die fibrillären Gebilde selber, sind nicht so dunkel,
dagegen deutlich körnig imprägniert. Bei nachträglicher Proto-
plasmafärbung finden sich dieselben Strukturen nicht selten,
und es erscheint dann aus dem Farbton ohne weiteres klar, daß
es sich um den Fibrillen benachbarte netzige Protoplasma-
strukturen,' nicht um eine Netzbildung der Fibrillen selber
handelt.
Verfolgt man einzelne Fibrillenzüge, die auf größere Strecken
im Präparate verlaufen, so läßt sich immer wieder beobachten,
daß sie an einer Stelle etwa in der Nähe eines Kernes auftauchen,
am Kerne vorbei in die Randpartie eines von diesem Kerne aus-
gehenden „Fortsatzes“ ziehen, von diesem in den Fortsatz einer
„Nachbarzelle“ übertreten, in dieser wieder die Kerngegend pas-
sieren, um von hier aus etwa durch einen weiteren Fortsatz
in anderer Richtung einem dritten Kerne zuzustreben (Fig. 17 a—c).
Während im einfachen Tanninsilberpräparate häufig Stellen zu
sehen sind, an denen Fibrillen oder Fibrillenzüge auf kürzere
oder weitere Strecken nackt in der Gewebsflüssigkeit zu ver-
laufen scheinen, lassen sich bei nachträglicher Protoplasma-
färbung auch an solchen Stellen einzelne die Fibrille (den
Fibrillenzug) begleitende Körnchen nachweisen, die offenbar
als Spuren des die Fibrille umhüllenden Protoplasmas zu
deuten sind.
Die kernhaltigen Protoplasmanetze der Hirnhüllen setzen sich
kontinuierlich auf die (noch muskelfreien) Gefäße fort, in deren