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Kossel, Albrecht; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 7. Abhandlung): Weitere Mitteilungen über die Proteine der Fischspermien — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37630#0006
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6 (B. 7)

A. Kossel:

fornischen Salmoniden, Oncorhynchus Tschawytscha, der Fall.
Auch bei anderen Familien, z. B. den Perciden, scheint das gleiche
vorzukommen, doch ist bisher nur bei den oben erwähnten beiden
Salmoniden die Untersuchung so eingehend durchgeführt worden,
daß nach dem heutigen Standpunkte der analytischen Methodik
eine Identität der in den beiden Species auftretenden Protamine
behauptet werden kann. Während wir also bei der Vergleichung
mit dem zoologischen System auf Verhältnisse stoßen, welche
uns unverständlich sind, hat sich andererseits eine unerwartete
Gesetzmäßigkeit im chemischen Aufbau mehrerer aus verschie-
denen Unterklassen und Familien der Fische entstammenden
Protamine ergeben, welche weiter unten besprochen wird.
Bisher war es nicht möglich, alle Bausteine der Protamine
qualitativ und quantitativ festzustellen. Wegen der Schwierig-
keit der Beschaffung genügender Materialmengen ist die Unter-
suchung im wesentlichen auf die leichter bestimmbaren basischen
Bausteine beschränkt worden.
Während bei einzelnen Species, z. B. beim Rheinlachs, die
Umwandlung der Proteine beim Reifen der Testikel in der Weise
erfolgt, daß nur ein einzelnes scharf definiertes Produkt (Salmin)
gebildet wird, entstehen bei anderen Fischen zwei oder vielleicht
sogar mehrere basische Produkte nebeneinander. Dies ist z. B.
beim Karpfen der Fall. Die völlige Trennung dieser in dem-
selben Sperma nebeneinander entstehenden Protamine gelingt
nicht immer, und es bleibt daher oft eine Unsicherheit darüber,
ob die Protamine wirklich chemische Individuen sind. So wichtig
die Entscheidung dieser Frage auch vom chemischen Stand-
punkt aus ist, so ist sie doch für manche biologische Betrachtungen
erst von sekundärer Bedeutung. Für die Beurteilung der Species-
eigentümlichkeiten ist das Vorhandensein und die Menge der
verschiedenen Proteinbausteine die Hauptsache — erst in zweiter
Linie steht die Frage, ob diese Bausteine zu einem oder zu mehreren
größeren Verbänden zusammengefaßt sind.
In der letzten Zeit ist es mir möglich gewesen, die Analysen
auf eine Reihe von bisher nicht untersuchten Spezies auszudehnen.
Durch die Hilfe des Bureau of Fisheries in Washington
und besonders durch die Freundlichkeit des Herrn Id. M. Smith
daselbst habe ich die abgestrichene Milch von mehreren Per-
ciden und Salmoniden erhalten, und es ist mir eine angenehme
Pflicht, auch an dieser Stelle meinen Dank für die außerordentlich
 
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