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Herbst, Curt [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 8. Abhandlung): 8. Die Bastardierung von Eiern mit ruhenden Riesenkernen: 9. Der Einfluß der Geschlechtsprodukte mit Ammonia auf ihre Fähigkeit, die elterlichen Eigenschaften zu übertragen — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37631#0013
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Vererbungsstudien YIII.

(B. 8) 13

statieren ist, dagegen von Günther Hertwig1 in den Kernen der
Eier von Echinus miliaris beobachtet wurde, die mit radium-
bestrahltem Samen der gleichen Art befruchtet worden waren.
e) Obwohl aber die Kernteilungsfiguren bis auf sehr seltene
Ausnahmen keine Abweichungen von der Norm in bezug auf die
Art und Weise der Verteilung der Chromosomen auf die Tochter-
zellen aufwiesen, so konnten doch von Herrn Hinderer in keinem
Falle in den Tochterplatten der befruchteten Eier mit Kernen
zweiter Größe mit Sicherheit 58 Chromosomen gezählt werden,
sondern nur 42, 46 und 48. Einmal wurden von ihm zwar mehr
als 50 gezählt, doch war es zweifelhaft, ob die volle Zahl 58 auch
nur in diesem Falle erreicht wurde. Hinderer stimmt nämlich
in bezug auf die Chromosomenzahl von Sphaerechinus Baltzer
zu, der 20 für die reduzierte Chromosomenzahl dieses Seeigels
angibt. Der Sphaer echinus- Eikern, welcher eine Monaster-
bildung hinter sich hat, enthält demnach 40 Chromosomen und,
kopuliert er mit einem Strongylocentrotus-Kern, 58 Chromo-
somen. Tritt dagegen Kopulation eines Strongylocentrotus-
Kernes mit einem unvergrößerten Eikern ein, so müssen die
Tochterplatten 38 Chromosomen enthalten, eine Zahl, die Herr
Hinderer unter dem Versuchsmaterial auch aufgefunden hat.
Vereinigt sich ein Strongylocentrotus-Kern mit einem
Eikern, der sich durch einmalige M o n a s t e r b i 1 d u n g
verdoppelt hat, so brauchen also aus dem Kopulations-
kern nicht so viele Chromosomen hervorzugehen, als
in ihn hineingekommen sind. Obwohl die Zahl der Tochter-
platten, die Herr Hinderer zählen konnte, sehr gering ist, so ge-
nügen sie doch zum Ziehen dieses Schlusses und bestätigen somit
die Richtigkeit des Satzes, den ich selbst aus meinen zytologischen
Ergebnissen von 1912 abgeleitet hatte.
Die Anzahl der Chromosomen in Tochterplatten von Kernen
dritter Größe zu zählen, war unmöglich, und dasselbe hätte natür-
lich erst recht von solchen von Kernen vierter Größe gegolten,
doch kamen von diesen Herrn Hinderer überhaupt keine Tochter-
platten zu Gesicht.
f) Es bleibt uns nun noch übrig, festzustellen, aus wie groß-
kernigen Eiern die Plutei der Kultur hervorgingen. Herr Hinderer

1 Arch. f. mikr. An. Bd. 79, Abt. II, 1912, pag. 201.
 
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