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Herbst, Curt [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 8. Abhandlung): 8. Die Bastardierung von Eiern mit ruhenden Riesenkernen: 9. Der Einfluß der Geschlechtsprodukte mit Ammonia auf ihre Fähigkeit, die elterlichen Eigenschaften zu übertragen — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37631#0027
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Vererbungsstudien IX.

(B. 8) 27

b) Zu einer anderen Versuchsreihe vom 12.3.13 waren zweierlei
Gemische verwendet worden. Eines mit 1 ccm und ein zweites
mit 2 ccm ^nNI-Ig zu 100 ccm Seewasser. Die Eier wurden in
beiden zwei Stunden gelassen und dann befruchtet oder als parthe-
nogenetische Kontrolle aufbewahrt. Sie zeigten beim Übertragen
in gewöhnliches Seewasser vielfach vergrößerten, etwas verschwom-
menen Kern, aber nichts von hellem Hof und von Strahlungen.
Selbstverständlich wurden auch unbehandelte Eier befruchtet und
als Kontrolle weitergezüchtet. Während sich nun am 20. 3. in
der letzteren die gewöhnlichen Bastardplutei vorfanden, war in
den beiden anderen Kulturen die Vererbungsrichtung sehr nach
der Mutter verschoben. In den parthenogenetischen Kontrollen
aber wurde überhaupt keine Larve, sondern am 13. nur ein unregel-
mäßiges Furchungsstadium aufgefunden, sonst waren alle Eier,
die vorher einen ersten Ansatz zur Parthenogenese aufgewiesen
hatten, zerfallen, und zwar förmlich zerstäubt.
c) Als Resultat ergibt sich aus den Versuchen zunächst einmal
die Antwort auf die oben aufgeworfene Frage: Es ist für das
Gelingen des Versuches, die Nachkommen der Mutter
ähnlicher zu machen, gleichgültig, ob man zum Her-
beiführen eines geringfügigen Ansatzes zur Selbstent-
wicklung der Eier vor der Befruchtung eine Säure oder
eine Base verwendet; es kommt einzig und allein bei
der Verschiebung der Vererbungsrichtung nach der
mütterlichen Seite auf den Ansatz zur Parthenogenese
an. Ein Unterschied zwischen diesen neuen Versuchen mit Am-
moniak und den alten mit Isovalerian- oder einer anderen Fett-
säure besteht darin, daß die Eier im ersteren Falle bereits in dem
NHg-haltigen Wasser einen Ansatz zur Selbstentwicklung machen,
während im zweiten dieser Ansatz erst nach dem Zurückbringen
der Eier in gewöhnliches Seewasser nach etwa U/g Stunde ein-
tritt. Deshalb kann man auch die mit Ammoniak behandelten
Eier sofort nach dem Überführen in normales Seewasser befruchten
und man erhält doch mutterähnlichere Larven als in der Kontrolle.
Voraussetzung ist nur, daß die Dauer des Aufenthaltes in dem
Gemisch von 100 ccm Seewasser und 2 ccm ^ nNH, mindestens
io ö
1 Stunde betrug. Die Verwendung von Ammoniak an Stelle einer
Fettsäure oder von Kohlensäure bietet demnach einen gewissen
Vorteil, wozu noch der weitere kommt, daß man in den parthe-
nogenetischen Kontrollkulturen von Eiern, die mit NH3 behandelt
 
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