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Ranke, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1914, 2. Abhandlung): Zur Theorie mesenchymaler Differenzierungs- und Imprägnationsvorgänge: unter normalen und pathologischen Bedingungen (mit besonderer Berücksichtigung der Blutgefäßwand) — Heidelberg, 1914

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34091#0013
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Mesenchymale Differenzierungs- u. Imprägnationsvorgänge. (B. 2) 13
,,Fenestrae". Das iibrige Mesenchymalnetz, von dem ein be-
liebiges Stück mit m -Q a bezeichnet ist, wird beim Aufbau der
Media und Adventitia des Gefäßes Verwendung finden.
In Fig. 2 liegen die Verhältnisse bereits bedeutend kom-
plizierter. In der Media (m) ist die Entoplasma-Ektoplasma-
Differenzierung eingetreten, und zwar derart, daß urn die sämt-
lichen 5 Kerne dieses Netzanteils sich ein — durch den oben be-
sprochenen artefiziellen Schrumpfraum allseitig scharf abge-
grenztes — ,,Myoplasma" gebildet hat. Dadurch ist der ekto-
plasmatische Anteil des Netzgebietes m, der von den früheren
Maschen 1 keine Spur mehr zeigt, kernlos (ein ,,sekundäres
Mesostroma" nach STUDNiCKA) gewordenh In diesem kernlosen
Ektoplasma der Media wie auch in der Intima i, in der sich ein
einzelner Kern findet, haben die Fibrillen neue färberische
Eigenschaften (blau gezeichnet) angenommen: sie sind ,,resorzin-
fuchsin-färbbar" geworden. Die fibrillen-freien Partien der Intima
(ß und y des Schemas 1) sind noch deutlich vorhanden; in y hegt
(wie in Fig. 1) ein intimaler Bindegewebskern. Die Fibrillen der
Media befinden sich nahe der Entoplasma-Ektoplasma-Grenze.
Ein besonderer Zug resorzinfuchsin-färbbarer Fibrillen (alle im
Querschnitt dargestellt) liegt an der durch einen Pfeil angedeuteten
Grenze zwischen Media und Adventitia. In der letzteren hat das
Mesenchymalnetz seine ursprüngliche Form am besten bewahrt:
eine Entoplasma-Ektoplasma-Differenzierung ist nicht eingetreten;
daher sind die ursprünglichen Netzmaschen (3 von ihnen sind
mit 1 bezeichnet) — als ,,adventitielle Lymphräume" — erhalten
geblieben; die Bindegewebskerne befinden sich unverändert in
dem Zentrum der Netzbälkchen. Nur die Mehrzahl der Fibrillen
ist ,,säurefuchsin-färbbar" (rot gezeiclmet) geworden; eine der-
selben (am linken Rande) geht ein wenig über die Grenze gegen
dieMediahinaus;unter mehreren ,,Kollagenfibrillen" ist eine ,,Silber-
fibrille"zu bemerken. Mit den beiden fibrillen-führenden Balken P
geht das Adventitialnetz über in das diffuse Netz der Pia mater.
Im nächsten Stadium (Fig. 3) haben sich im Bereiche der
Intima (i) und der Media (m) zwischen den Fibrillen auch Teile
* Ein solches vöHig oder doch fast kernloses Bindegewebsnetz findet
sich in der Media aller Arterien des Zentralnervensystems und seiner Häute;
dagegen haben manche Arterien gleichen und auch beträchtiich kleineren
Kalibers als die größeren Pialarterien (wie z. B. die Ohrarterie des Kaninchens)
reichliche Bindegewebskerne im medialen Netze.
 
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