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Ranke, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1914, 2. Abhandlung): Zur Theorie mesenchymaler Differenzierungs- und Imprägnationsvorgänge: unter normalen und pathologischen Bedingungen (mit besonderer Berücksichtigung der Blutgefäßwand) — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.34091#0014
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14 (B. 2)

0. Ranke:

des Plasmas mit resorzinfuchsin-färbbarer Substanz imprägniert,
so daß in diesen Gebieten nun ,,elastische Membranen" vorhanden
sind. An diesem Imprägnationsprozesse des Plasmas haben sich
nur zwei Fenestrae in i und die Reihe resorzinfuchsin-färbbarer
Fibrilien an der Grenze zwischen Media und Adventitia (siehe den
Pfeil) nicht beteiligt; die Media-Adventitia-Grenze ist also die
Stelle, an welcher der Prozeß der Membranbildung in der Media
bei den Arterien des Zentralnervensystems normalerweise halt-
macht im Gegensatz zu den Arterien anderer Körpergebiete,
welche eine ,,Membrana elastica externa" besitzen.
Damit sind die definitiven Strukturverhältnisse in der Media
und Adventitia erreicht; nur die Intima größerer Pialarterien
zeigt noch weitere Umformungen, welche die Schemata 4 a—c
andeuten sollen. In 4a ist das Bild gegeben, in dem sich bei An-
wendung von Färbungen, welche neben der ,,elastischen Sub-
stanz" ein wenig von den nicht ,,imprägnierten" Teilen der Mem-
brana elastica interna zur Darstellung bringen, diese Membran
gewöhnlichpräsentiert: sie ist gegenüber Fig. 3 um ein Erhebliches
verdickt; endothelwärts (bei I) und gegen die Media zu (bei 3)
ist eine zarte Lamelle des ursprünglichen Plasmas vorhanden
geblieben. Ich möchte diese nicht-imprägnierten Teile der ,,Mem-
brana elastica interna" als ,,subendothelia!e" (1) und ,,sub-
elastische Grenzlamelle" (3) bezeichnen. Die beträchtliche
Verdickung des ,,imprägnierten" Teiles (2) der Membran kommt
nun offenbar nicht — wie gewölinlich angenommen wird — durch
ein einfaches Dickenwachstum der Membran, sondern dadurch
zustande, daß sich mehrere ,,Partiallamellen", die analog der
Membran i in Fig. 3 gebildet werden, zu einer einheitlichen Struktur
zusammenlegen. Das soll das Schema 4b zeigen. Hier ist ange-
nommen, daß eine Membran wie i in Fig. 4 a aus vier Partial-
lamellen (i, 2a bis d) gebildet wird. Gewissen Stadien solcher
Bildung komplizierterer ,,elastischer" Membranen begegnet man
in der Intima größerer Pialarterien (etwa der Art. Fossae Sylvii,
der Art. cerebri anterior oder posterior) noch bei Neugeborenen
nicht selten. Meist finden sich noch beträchtlichere Bindegewebs-
züge, als im Schema 4 b angedeutet ist, mit einzelnen Binde-
gewebskernen zwischen den ,,Partiallamellen" und an den Stellen
der ,,Fenestrae". Was aus diesen Bindegewebskernen wird, ist
noch nicht sicher zu sagen. An einzelnen konnte ich vermutliche
karyolytische Veränderungen bemerken (diese Tatsache soll das
 
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