8(B. 5)
E. Moro:
fische Wirkung der Molken auf das Darmepithel erkennen oder
nicht?
Die Untersuchungen, die zur Beantwortung dieser beiden
Fragen dienen sollten, führte ich gemeinsam mit Herrn HAHN
aus. Sie hatten naturgemäß von vornherein mit erheblichen
Hindernissen zu rechnen. Denn erstens ist es selbst bei sehr
enger Auswahl nicht leicht, gleichzeitig in den Besitz von frischer
Molke und von überlebendem Darmepit.hel verschiedener Tier-
arten zu gelangen und zweitens stößt die Gewinnung von genü-
genden Mengen ,,keimfreier" Milch bei den meisten zur Verfügung
stehenden Säugern (mit Ausnahme von Rind und Mensch) an sich
auf große Schwierigkeiten.
Aus äußeren Gründen waren wir leider gezwungen, unsere
Untersuchungen auf Mensch, Rind, Ziege, Hammel, Hund und
Schwein zu beschränken.
Sie ergaben folgendes:
Der Oxydationseffekt der Darmzellen verschiedener Tierarten
war im homologen Molkenmedium durchweg größer als inMenschen-
molke. Die Unterschiede waren stets sehr deutlich ausgeprägt,
besonders stark in den Versuchen mit Hundedarmzellen.
Geringer waren die Differenzen gegenüber Kuhmolke. In den *
Versuchsreihen Schwein und Ziege zeigten sich gegenüber Kuh-
molke zumeist überhaupt keine Unterschiede.
Darmzellen von älteren Kindern und von künstlich genähr-
ten, nicht primär ernährungsgestörten Säuglingen ergaben unge-
fähr gleich große Oxydationswerte in Kuh-, Ziegen- und Frauen-
molke.
In den Versuchen mit dem Darmepithel von Frühgeburten
und Neugeborenen trat hingegen ein deutlicher Unterschied zu-
gunsten der homologen Frauenmolke zutage.
Eine strenge Artspezifität der Molkenwirkung auf das Darm-
epithel hat sich demnach nicht durchgreifend ergeben. Das gleiche
Verhalten von Ziegendarmzellen in homologer Molke und in
Kuhmolke (sowie umgekehrt) würde mit Rücksicht auf die nahe
Verwandtschaft beider Tiergattungen nicht überraschen, ist viel-
mehr nach den bekannten Ergebnissen der serologischen For-
schung (bezüglich Ilämolyse und Präzipitation), die eine weit-
gehende Gruppengemeinschaft bei Rind und Ziege dartun konnte,
zu erwarten. Hingegcn fallen die mit den Darmzellen von Schwein
und Mensch gewonnenenErgebnisse anscheinend ganz aus der Reihe.
E. Moro:
fische Wirkung der Molken auf das Darmepithel erkennen oder
nicht?
Die Untersuchungen, die zur Beantwortung dieser beiden
Fragen dienen sollten, führte ich gemeinsam mit Herrn HAHN
aus. Sie hatten naturgemäß von vornherein mit erheblichen
Hindernissen zu rechnen. Denn erstens ist es selbst bei sehr
enger Auswahl nicht leicht, gleichzeitig in den Besitz von frischer
Molke und von überlebendem Darmepit.hel verschiedener Tier-
arten zu gelangen und zweitens stößt die Gewinnung von genü-
genden Mengen ,,keimfreier" Milch bei den meisten zur Verfügung
stehenden Säugern (mit Ausnahme von Rind und Mensch) an sich
auf große Schwierigkeiten.
Aus äußeren Gründen waren wir leider gezwungen, unsere
Untersuchungen auf Mensch, Rind, Ziege, Hammel, Hund und
Schwein zu beschränken.
Sie ergaben folgendes:
Der Oxydationseffekt der Darmzellen verschiedener Tierarten
war im homologen Molkenmedium durchweg größer als inMenschen-
molke. Die Unterschiede waren stets sehr deutlich ausgeprägt,
besonders stark in den Versuchen mit Hundedarmzellen.
Geringer waren die Differenzen gegenüber Kuhmolke. In den *
Versuchsreihen Schwein und Ziege zeigten sich gegenüber Kuh-
molke zumeist überhaupt keine Unterschiede.
Darmzellen von älteren Kindern und von künstlich genähr-
ten, nicht primär ernährungsgestörten Säuglingen ergaben unge-
fähr gleich große Oxydationswerte in Kuh-, Ziegen- und Frauen-
molke.
In den Versuchen mit dem Darmepithel von Frühgeburten
und Neugeborenen trat hingegen ein deutlicher Unterschied zu-
gunsten der homologen Frauenmolke zutage.
Eine strenge Artspezifität der Molkenwirkung auf das Darm-
epithel hat sich demnach nicht durchgreifend ergeben. Das gleiche
Verhalten von Ziegendarmzellen in homologer Molke und in
Kuhmolke (sowie umgekehrt) würde mit Rücksicht auf die nahe
Verwandtschaft beider Tiergattungen nicht überraschen, ist viel-
mehr nach den bekannten Ergebnissen der serologischen For-
schung (bezüglich Ilämolyse und Präzipitation), die eine weit-
gehende Gruppengemeinschaft bei Rind und Ziege dartun konnte,
zu erwarten. Hingegcn fallen die mit den Darmzellen von Schwein
und Mensch gewonnenenErgebnisse anscheinend ganz aus der Reihe.