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Gerwerzhagen, Adolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1914, 6. Abhandlung): Zur Organisation der Heteropoden: über Gefäßystem, Leibeshöhle und Niere der Pterotracheen — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.34098#0003
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Trotzdem seit den grundlegenden Arbeiten von LEucKART
und GEGENBAUR eine große Zahl von Autoren sich mit diesen
anziehenden pelagischen Schnecken befaßte, würde das Bild, das
man nach unseren jetzigen Kenntnissen von der Organisation
dieser Tiere entwerfen könnte, nichts weniger als klar sein.
Hauptsächlich liegt dies wohl daran, daß nur wenige der
neueren Autoren Gelegenheit hatten, in ausgiebiger Weise lebendes
Material zu untersuchen.
Ich bringe im folgenden nur einige Notizen über Gefäß-
system, Leibeshöhle und Niere der Pterotracheen und
verweise bezüglich aller Einzelheiten auf meine ausführliche Dar-
stellung, die als Monographie der Heteropoden in ,,Fauna und
Flora des Golfs von Neapel" erscheinen wird.
Die wunderbare Durchsichtigkeit der Heteropoden veran-
laßte mich, fast ausschließlich lebendes Material zu untersuchen
und als Hilfsmittel lediglich Vitalinjektionen mit indifferenten
Medien anzuwenden. Nur ausnahmsweise erwies es sich als nötig,
Schnittserien anzufertigen, um kompliziertere anatomische Ver-
hältnisse klarzustellen.
Die lebenden Tiere beobachtete ich meist in Glasröhren, die
ihrerseits in Petrischalen gelegt und soweit mit Wasser bedeckt
wurden, daß die störenden Brechungserscheinungen an der Glas-
wand wegfielen. Vollkommener noch ließen sich letztere beseitigen,
wenn Glyzerinwasser als äußeres Medium für die dann natürlich
verschlossenen Glasröhren benutzt wurde. Der wesentlichste Vor-
zug dieser Methode hegt darin, daß durch Drehen der Böhren
die Organe bequem von allen Seiten untersucht werden können
bei voller Ausnutzung der natürlichen Durchsichtigkeit des Objekts.
Meine Angaben beziehen sich auf zwei Arten der Gattung
Pterotrac.hea: nämlich Pt. mutica Les. und Pt. coronata Forsk.
Nach TESCH (1906) hätte man die erstere Form in eine beson-
dere Untergattung Euryops einzureihen. TESCH zerlegt die
Gattung Pterotrachea in 2 Untergattungen: Pterotrachea s. s.
und Euryops, erstere ausgezeichnet durch den langen, dünnen
 
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