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Gerwerzhagen, Adolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1914, 6. Abhandlung): Zur Organisation der Heteropoden: über Gefäßystem, Leibeshöhle und Niere der Pterotracheen — Heidelberg, 1914

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34098#0017
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Zur Organisation der Heteropoden.

(B. 6) 17

Weise an das Wasser im Innern der Niere abgegeben. Das auf-
genommene Wasser hat nur den Zweck, die Harnkanälchen immer
wieder auszuspülen und die harnfähigen Stoffe wegzuschwemmen,
wie das auch CoHNHEiM (1912) vermutet. CoHNHEiM machte
wahrscheinlich, daß es sich beim Durchtritt der Exkretstoffe
durch die Nierenepithelzellen um eine chemische Bindung und
Speicherung der harnfähigen Stoffe innerhalb dieser Zellen
handelt im EHRLICH sehen Sinne einer Kettung an Rezeptoren.
Erst sekundär werden sie dann wieder gelöst und ins Nierenlumen
sezerniert.
Es ist klar, daß, wenn die Pulsationen der Niere immer so
verlaufen würden, wie es oben beschrieben wurde, niemals etwas
aus dieser nach außen gelangen könnte. In der Tat kontrahiert
sich die Niere durchaus nicht immer rhythmisch, sondern oft
ziemlich unregelmäßig mit sehr langen Pausen. Schon LEUCKART
beobachtete, daß nicht immer die Systole mit vollständigem Ver-
schluß der äußeren Nierenöffnung verbunden ist. In diesem Falle
muß der Niereninhalt nach außen entleert werden.
Es stimmt dies überein mit den Beobachtungen von CoHN-
HEiM, der bei seinen Farbstoffinjektionen von der Nierenblase
einen gefärbten Streifen nach außen ziehen sah.
Alan hat sich die Exkretion also so vorzustellen, daß von
Zeit zu Zeit durch rhythmische Pulsationen der Niere, Wasser in
diese aufgepumpt und in die Harnkanälchen hineingepreßt, später
dann durch entsprechende Systolen der ganze Niereninhalt nach
außen befördert wird, worauf das Organ für einige Zeit bei ver-
schlossener Öffnung in Ruhe verharrt.
Der Heidelberger Akademie der Wissenschaften danke ich
ergebenst für den mir bewilligten Reisezuschuß.
 
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