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O. Bütschli:
streif, wie gesagt, möglichst dicht genähert. In mancher Hinsicht
noch geeigneter wie der geschilderte feuchte Körper ist ein solcher,
den man leicht aus einer der kleinsten, im Handel erhältlichen
porösen Tonzellen herstellt, indem man sie mit heißem Wasser
füllt und ihre Öffnung mit eincm durchbohrten Kork verschließt,
in den ein Glas&tab eingesetzt wird, der zum Halten des Apparates
dient. Wenn man die Zelle äußerlich von Feuclitigkeit reinigt,
so ist nicht zu befürchten, daß sie die Gelatineplatte beschädigt,
auch wenn sie mit ihr in direkte Berührung gelangt.
Der Einstülpungsvorgang erklärt sich einfach so, daß der
ursprünglich konvex nach außen gekrümmte Gelatinestreifen,
indem er sich an seiner konkaven Fläche etwas ausdehnt, zunächst
seine Krümmung vermindert und schließlich eben wird, indem er
gleichzeitig die Ränder des Papierstreifs, an dem er befestigt ist,
entsprechend auseinanderschiebt. Nimmt die Ausdehnung seiner
inneren Fläche noch mehr zu, so muß er sich konvex nacli innen
erheben und einstülpen, wobei sich die Ränder des Papierstreifs
wieder entsprechend nähern. Ein Widerstand oder gar eine Aus-
dehnung des Papierstreifs ist hierzu nicht erforderlich, denn der
Gelatinestreif würde ja dieselbe Umformung erleiden, auch wenn
der Papierstreif gar nicht vorhanden wäre. Nur die Form des ein-
gekrümmten Gelatinestreifs wird von der Befestigung am Papier-
streif bedingt,.
Hiermit wäre also die Schwierigkeit für das Verständnis der
ersten Vorgänge bei der Javagination gelöst, wenn der Prozeß
prinzipiell ähnlich verliefe, wie lhn das geschiiderte Modell nach-
zuahmen vcrsucht. Daß aber in der Tat der Invaginationsprozeß
der Blastula auf Grundlage dieses Prinzips geschieht, halte ich,
wegen der Formähnlichkeit der in seinem Verlauf sich abspielen-
den Einstülpnngsstadien mit denen der Invaginationsgastrula, für
sehr wahrscheinlich (vgh Fig. II, la—c, S.9).
Nun fragt sich aber, welcher Grund kann oder wird es sein,
der die Ausdehnung (resp. das Wachstum) der Innenfläche des
späteren Entoderms der Blastula und damit die Einstülpung
hervorruft. Soweit ersichtlich, könnte derselbe einmal sein, daß
die innere Region der späteren Entodermzellen etwas stärker wächst
als ihre äußere, was ja einfach darauf beruhen könnte, daß die
innere Region dieser Zellen, ebenso wie die innere Fläche des
Gelatinestreifs, ein wenig aufquillt, was auch die Gestaitsverände-
rnng der sich einstülpendcn Entodcrmzcllen in gewissem Grade
O. Bütschli:
streif, wie gesagt, möglichst dicht genähert. In mancher Hinsicht
noch geeigneter wie der geschilderte feuchte Körper ist ein solcher,
den man leicht aus einer der kleinsten, im Handel erhältlichen
porösen Tonzellen herstellt, indem man sie mit heißem Wasser
füllt und ihre Öffnung mit eincm durchbohrten Kork verschließt,
in den ein Glas&tab eingesetzt wird, der zum Halten des Apparates
dient. Wenn man die Zelle äußerlich von Feuclitigkeit reinigt,
so ist nicht zu befürchten, daß sie die Gelatineplatte beschädigt,
auch wenn sie mit ihr in direkte Berührung gelangt.
Der Einstülpungsvorgang erklärt sich einfach so, daß der
ursprünglich konvex nach außen gekrümmte Gelatinestreifen,
indem er sich an seiner konkaven Fläche etwas ausdehnt, zunächst
seine Krümmung vermindert und schließlich eben wird, indem er
gleichzeitig die Ränder des Papierstreifs, an dem er befestigt ist,
entsprechend auseinanderschiebt. Nimmt die Ausdehnung seiner
inneren Fläche noch mehr zu, so muß er sich konvex nacli innen
erheben und einstülpen, wobei sich die Ränder des Papierstreifs
wieder entsprechend nähern. Ein Widerstand oder gar eine Aus-
dehnung des Papierstreifs ist hierzu nicht erforderlich, denn der
Gelatinestreif würde ja dieselbe Umformung erleiden, auch wenn
der Papierstreif gar nicht vorhanden wäre. Nur die Form des ein-
gekrümmten Gelatinestreifs wird von der Befestigung am Papier-
streif bedingt,.
Hiermit wäre also die Schwierigkeit für das Verständnis der
ersten Vorgänge bei der Javagination gelöst, wenn der Prozeß
prinzipiell ähnlich verliefe, wie lhn das geschiiderte Modell nach-
zuahmen vcrsucht. Daß aber in der Tat der Invaginationsprozeß
der Blastula auf Grundlage dieses Prinzips geschieht, halte ich,
wegen der Formähnlichkeit der in seinem Verlauf sich abspielen-
den Einstülpnngsstadien mit denen der Invaginationsgastrula, für
sehr wahrscheinlich (vgh Fig. II, la—c, S.9).
Nun fragt sich aber, welcher Grund kann oder wird es sein,
der die Ausdehnung (resp. das Wachstum) der Innenfläche des
späteren Entoderms der Blastula und damit die Einstülpung
hervorruft. Soweit ersichtlich, könnte derselbe einmal sein, daß
die innere Region der späteren Entodermzellen etwas stärker wächst
als ihre äußere, was ja einfach darauf beruhen könnte, daß die
innere Region dieser Zellen, ebenso wie die innere Fläche des
Gelatinestreifs, ein wenig aufquillt, was auch die Gestaitsverände-
rnng der sich einstülpendcn Entodcrmzcllen in gewissem Grade