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Deecke, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 2. Abhandlung): Paläobiologische Studien — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34597#0011
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Paläobiologische Studien.

(B.2) 11

dem ist eigentümlich, daß diese Gruppen im weichen Boden fossil
am häufigsten sind, und es kann vielleicht die Byssusentwicklung
sich im Laufe der Zeiten gesteigert haben, so daß die Tiere früher
vielleicht mehr grabend lebten, vor allem die Limen. Im allgemei-
nen nimmt im Leben bei den Lepadiden und den Brachiopoden
der Stiel an Dicke und Länge zu, garantiert also die Anheftung für
das ganze Dasein, ähnlich wie die Anisomyarier normal ihren Byssus
verstärken. Freilich ist dies bei den Brachiopoden keineswegs
immer der Fall, da junge Stringocephaliden und manche Spiriferen,
auch Waldheimien später ein engeres Schnabelloch besitzen als
früher. Indessen sei hier umgekehrt auf die Reihe der Tere&7YyüA%
perocadM', iTMignzk usw. nebst der tertiären gleich-
großen Gruppe der 7Tre&7YüHhz gymidG verwiesen.
In den bisher besprochenen Fällen saßen die Tiere fest, ohne
die Möglichkeit eigener freier Bewegung. Es gibt nun andere
Formen, welche den ursprünglichen Ortswechsel sehr
verringerten und daher sessil zu nennen sind, ohne angewachsen
zu sein. Bei diesen Tieren nehmen die Schalen, zum mindesten
die Oberschale Mützengestalt an. Über die Hauptvertreter, die
Patellen und Fissurellen, brauche ich kein Wort weiter zu sagen,
aber auch die Capuliden, Ancy^, ShpAonmün gehören hierhin, also
ganz verschiedene Gastropoden. und Oadypü'aeazeigen, wie
aus einem spiralen Gehäuse durch Verkürzung oder zentrale Stellung
des Wirbels die Mützengestalt hervorgeht (vergl. oben
Tforcennü), und die fossilen Capuliden liefern im Devon und Carbon
schöne Beispiele für den Übergang normaler von AAhc%-
Habitus in die an Wipponyna? erinnernden Orthonychien und Ver-
wandte. Die Sessilität auf Crinoiden, wahrscheinlich ein Schma-
rotzen, hat diese Umbildung bewirkt und zugleich die Mündung
zum Umfassen der Crinoidenstiele geeignet verändert. Die Pleuro-
tomarien haben in den Haliotiden einen analogen Seitenzweig. —
Aber die gleiche Gestaltung kommt bei den Brachiopoden vor, bei
(ramm und DzAhnn, von denen die älteren Pseudocranien des
Silurs und die Vorfahren der anderen, die Oboliden, noch deutlich
den randlich stehenden Wirbel haben. Bei den Cranien ist dessen
Hineinrücken in die Mitte sehr deutlich zu verfolgen und hängt in
ihrem Grade bei dem einzelnen Individuum von der Art des An-
wachsens ab. — Für das festsitzende Tier ist das dichte Anziehen
der Schale an den Untergrund das einzige und beste Schutzmittel
und zwar muß es gleichmäßig sein, damit keine Lücken bleiben,
 
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