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Deecke, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 2. Abhandlung): Paläobiologische Studien — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34597#0014
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14 (B. 2)

W. DEECKE :

Ein zweites den Mollusken gemeinsames Merkmal ist die
Möglichkeit, den bilateralen Bau einseitig umzuge-
stalten und zwar durch Schraubenbildung. Am meisten ist dies
bei den Gastropoden erfolgt, aber die obengenannten und
zeigen ebenso wie Tzzzv^z^ und oder Troc/zo-
diese Formen in den anderen beiden Stämmen. Umgekehrt
sind und Fe^erop/zozz wieder symmetrisch gebaut. Die
turmförmig oder gedrehte Schale ist bei den Gastropoden wohl eine
Folge des Kriechens, ebenso bei vielen Foraminiferen (Rotahden),
und ich möchte daher die so aufgerollten Ammonitiden und
Nautiloiden auch als kriechend auffassen, als Konkurrenten der
Schnecken, denen sie schließlich immer wieder unterlagen. Daß
die Sache bei usw. anders liegt, ist oben erwähnt, und bei
den Osträiden erzeugt die Umwandlung der Oberklappe in einen
Deckel und das Aufwachsen eine volle Verlagerung der Organe
und Asymmetrie, die am größten bei FAogyra ist. Übrigens ist
die mit raschem Größenwachstum eintretende Krümmung der
Wirbel keine nur diesen Gattungen innewohnende Eigenschaft.
Isocardien, Megalodontiden haben sie ebenso wie Veneriden und
Schizodonten. Ob nach rechts oder links die Einkrümmung bei
Vergrößerung erfolgt, ist ein nach meiner Ansicht sehr wichtiges
systematisches Merkmal. Daß die Einkrümmung meist nach vorn
geschieht, wird durch die unverhältnismäßig rasche Zunahme der
Atmungs- und Verdauungsorgane veranlaßt, während der Fuß
nicht demgemäß wächst. Sobald aber dieser auch für die Lebens-
weise als Graborgan wichtig ist, verlängert sich die Schale auch
vorn; die Muschel wird gleichmäßiger oder vorne höher und dicker,
der Wirbel rückt in die Mitte (Beispiele sind Teilinen, Myen,
Pholadomyen, Pleuro- und Homomyen).
Mit dieser Spiraldrehung steht dann eine Art Auflösung des
in sich geschlossenen Gehäuses zusammen, indem die lose Spirale
entsteht. Bei den Zweischalern ist sie seltener und eigentlich nur
bei DzcerocuzVzzzzzz wirklich extrem ausgeprägt, dafür umso häufiger
bei Schnecken und Cephalopoden. Wir habea bei den paläozoischen
Capuliden alle Übergänge vom normalen A%Uc% artigen Gehäuse
bis zur losen Schraube und zur spitzen Mützenform, wie eben
erörtert wurde. und UerzzzeA^, welche genügend anderen
Halt für ihre Röhre finden, geben die Konsolidierung des Gehäuses
in sich ebenfalls auf. Bei S/nUrhz sehen wir, daß der Mantel die
Schale ganz umfaßt und bei manchen evoluten Ammonitiden mag
 
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