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Deecke, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 2. Abhandlung): Paläobiologische Studien — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34597#0027
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Paläobiologische Studien.

(B.2)

cehPu.? und P. reichen vom Lias bis in den oberen Mahn,
ebenso die UMCM^aea co/ndTma-Formen. Der ,,Jura" von QuEN-
STEDT ist voll von solchen Beobachtungen; es gilt dasselbe für die
mitteleuropäische Kreide, und man sollte wirklich diese zusammen-
gehörigen Dinge mit gleichem Namen bezeichnen und Mutationen
nur trinomisch trennen. Es wird sonst aller Zusammenhang zer-
rissen und bei der beliebten Namengebung nach irgend einem
Menschen in unvernünftigster Weise.
Neben allen diesen auf mehr oder minder ausgeprägter
funktioneller Konvergenz und genetischen Zusammengehörigkeit
beruhenden Tatsachen, seien einige Unterschiede hervorgehoben.
Da ist interessant das Vicariieren von Gattungen und Ord-
nungen, sei es in den ganzen großen Zeitabschnitten, sei es
in den gleichaltrigen Faziessedimenten einer einzigen Periode.
Am schärfsten tritt diese Erscheinung immer bei einer Unter-
brechung hervor. Verschiebungen von Meer und Land in positivem
Sinne, also Transgressionen werden wie bekannt, oft durch Sand-
sedimente eingeleitet oder durch solche bei negativer Bewegung
geschlossen. Im Devon und Silur herrschen darin die Brachiopoden,
aber Crinoiden und Zweischalern bleiben in zweiter Reihe. Beispiele
sind der Phazitensandstein Gotlands, der Pentamerussandstein
Schwedens, der Obolussandstein, die Lingulaflags und das Unter-
devon des Harzes und des Rheinischen Schiefergebirges. Im
Mesozoikum werden die Brachiopoden sichtlich verdrängt durch
die Pelecypoden, vor allem zunächst durch grabende oder Byssus
besitzende Geschlechter: CerGMm, PUzvonzya, Hfi/UZn.? resp.
Tfodrtda, Pmza, ferner Pbm% und Perzm sind die
Hauptelemente. Das ist der Fall im Servino der Südalpen, Muschel-
sandstein Lothringens, im Rhät Schwabens, im Infralias Frank-
reichs und Hettinger Sandstein, im Rhät von Schonen, im Dogger
Pommerns. Vom Silur an bis in das Genoman geht keiner sandig-
tonigen Uferablagerung Lmguhx ab, ja bis zur oberen Trias sind
diese Tiere oft die einzigen Fossilien in Litoralsedimenten. In dem
alpinen Keuper erscheinen neben ihnen kleine Mytiliden und im
Lias und Dogger fechten beide den Daseinskampf aus mit der
Verdrängung von PPzgzda als Ende. Beide treten gesellig in Klum-
pen auf. ist fester angeheftet, kann daher bewegtes
Wasser ertragen und erhält durch dieses reichlicher Nahrung;
außerdem kann er sogar kurze Trockenlegung und eine erhebliche
Beimengung von Süßwasser aushalten. So kommt es, daß vom
 
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