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Deecke, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 6. Abhandlung): Über Färbungsspuren an fossilen Molluskenschalen — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34629#0008
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8 (B.. 6)

W. DEECKE :

77e^a: hat mit vielen Arten, wovon SANDBERGERS Monographie
der fossilen Land- und Süßwasserconchylien eine gute Über-
sicht gibt, die bekannten drei, mitunter fünf dunklen Spiral-
bänder konserviert, so daß man darnach unter Umständen
sogar die fossilen Arten trennt. Beispiele sind 77.
77. 77. Znrong??AG usw.
Weit kümmerlicher ist die Ausbeute bei den Lamellibran-
chiaten. Ich kenne von älteren Arten nur die mit braunen radialen
Streifen versehenen 7Wog?/ra Individuen des böhmischen
Unterquaders. Ferner haben die rezenten Zecte?z eine Färbung
durch hellere und dunklere Anwachsstreifen, was sich bei ter-
tiären, ja mesozoischen Arten wiederholt und meiner Ansicht
nach etwas Primäres, nicht durch die Erhaltung Bedingtes dar-
stellt; das Gleiche gilt von fossilen Tellinen.
mit gewinkelten Farbbändern bildet NöTLiNG aus den westpreußi-
schen Cenomangeschieben ab. Die tertiären Cythereen besitzen
in hellen und dunklen Anwachsstreifen Reste von Farben, wenn
gleichzeitig der firnisartige Glanz erhalten blieb.
Unter den Brachiopoden ist mir bisher nur die anfangs er-
wähnte Färbung der Zere7r%üzfn czzfgnrG, mit zarten bräunlichen
Radialstreifen aus dem Aluschelkalk Badens vor Augen gekommen.
Ich habe die Monographie von DAvmsoN noch einmal durch-
genommen und kein zweites Beispiel aus älteren Schichten
gefunden, dagegen mehrfach ähnliche Angaben über ZW. ctz7-
gnrG. BENECKE hatte also sehr recht, wenn er darauf be-
sonders hinwies. Auch im oberen Hauptmuschelkalk des Dinkel-
bergs bei Basel treten an dieser Art die Radialstreifen bis-
weilen auf.
Vielleicht ist bei den Zere&r. cnr/zen des Senons noch eine
ursprüngliche Färbung enthalten, da sie in der weißen Kreide
recht häufig diese Töne, die ihr den Namen gaben, aufweist. Ich
glaube dasselbe von der ZercWaü^u gT%7z&$ aus dem Oberoligocän
von Bünde, weil dort in gleicher Weise die Pectiniden eine an die
heutigen gelben bis rötlichgelben Species recht nahe herankom-
mende einheitliche Schale besitzen.
Diese genannten Farbspuren erscheinen in den jüngeren,
den tertiären Schichten allgemein mit rötlicher, bald mehr gelb-
licher, bald bräunlicher Farbe, sind bei den eocänen und oligo-
cänen Neritinen oft dunkelbraun. In den älteren Sedimenten
 
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