Als ich vor mehr denn dreißig Jahren mein erstes Paläonto-
logie-Kolleg bei meinem jüngst verstorbenen Lehrer BENECKE
hörte, wies dieser auf eine Schachtel mit Terc&rnüHa svHgu.rG hin,
welche aus der Heidelberger Gegend stammten und deutliche
Farbstreifen zeigten. Die kurze Bemerkung ist mir nie aus dem
Gedächtnis gekommen und daher der eigentliche Anlaß zu den
folgenden Zeilen.
Wenn man eine größere Sammlung nach Art unserer Frei-
burger durcharbeitet, ist man eigentlich erstaunt, wie einförmig
alle die vielen fossilen Mollusken neben den bunten, mannigfaltig ge-
färbten rezenten Arten aussehen. Gegenüber dem Conchyliologen
sind wir auf die Form und andere Eigenarten beschränkt und
haben die Bedeutung der Form daher wohl überschätzt, weil
bei den heutigen Arten eine nicht unerhebliche Variabilität in
der Gestalt bei gleichbleibender allgemeiner Färbung eintritt.
Sind die Gehäuse gar von einer Gestalt, wie es bei den Gypräiden
und Coniden oft genug vorkommt, so ist die Zeichnung das allei-
nige Trennungsmittel. Eine Schublade rezenter Gypräen, welche
der Färbung beraubt wären wie fossile, wäre nach den übrigen
äußeren Merkmalen kaum in die ursprünglichen Arten zu zer-
legen. Somit ist das Einteilungsverfahren bei rezenten und fossilen
Mollusken ungleichwertig, aber mit bestem Willen über das mitt-
lere Tertiär hinaus niemals in 1 Übereinstimmung zu bringen, weil
beim Versteinerungsvorgang in den allermeisten Fällen die Fär-
bung verschwand.
Dennoch ist dies keineswegs absolut der Fall; denn hier und
dort blieben Reste der bunten Farben oder eine verblaßte Zeich-
nung übrig. Von solchen Farbspuren soll die Rede sein, weil
meines Wissens ein solcher Überblick nicht existiert, und vor allem
aus dem Grunde, daß einmal die Aufmerksamkeit auf diesen
Gegenstand gelenkt wird. Notizen darüber gibt es in Menge, nur
so sehr verstreut und verborgen, daß auch mir natürlich unendlich
viele entgangen sein werden. Die gesamte paläontologische Lite-
ratur daraufhin erneut durchzusehen, war eine Unmöglichkeit.
Bei den Mollusken, zu denen ich hier einfach die Brachiopoden
hinzurechne, bringt ein vom Mantel des Tieres ausgeschiedener
logie-Kolleg bei meinem jüngst verstorbenen Lehrer BENECKE
hörte, wies dieser auf eine Schachtel mit Terc&rnüHa svHgu.rG hin,
welche aus der Heidelberger Gegend stammten und deutliche
Farbstreifen zeigten. Die kurze Bemerkung ist mir nie aus dem
Gedächtnis gekommen und daher der eigentliche Anlaß zu den
folgenden Zeilen.
Wenn man eine größere Sammlung nach Art unserer Frei-
burger durcharbeitet, ist man eigentlich erstaunt, wie einförmig
alle die vielen fossilen Mollusken neben den bunten, mannigfaltig ge-
färbten rezenten Arten aussehen. Gegenüber dem Conchyliologen
sind wir auf die Form und andere Eigenarten beschränkt und
haben die Bedeutung der Form daher wohl überschätzt, weil
bei den heutigen Arten eine nicht unerhebliche Variabilität in
der Gestalt bei gleichbleibender allgemeiner Färbung eintritt.
Sind die Gehäuse gar von einer Gestalt, wie es bei den Gypräiden
und Coniden oft genug vorkommt, so ist die Zeichnung das allei-
nige Trennungsmittel. Eine Schublade rezenter Gypräen, welche
der Färbung beraubt wären wie fossile, wäre nach den übrigen
äußeren Merkmalen kaum in die ursprünglichen Arten zu zer-
legen. Somit ist das Einteilungsverfahren bei rezenten und fossilen
Mollusken ungleichwertig, aber mit bestem Willen über das mitt-
lere Tertiär hinaus niemals in 1 Übereinstimmung zu bringen, weil
beim Versteinerungsvorgang in den allermeisten Fällen die Fär-
bung verschwand.
Dennoch ist dies keineswegs absolut der Fall; denn hier und
dort blieben Reste der bunten Farben oder eine verblaßte Zeich-
nung übrig. Von solchen Farbspuren soll die Rede sein, weil
meines Wissens ein solcher Überblick nicht existiert, und vor allem
aus dem Grunde, daß einmal die Aufmerksamkeit auf diesen
Gegenstand gelenkt wird. Notizen darüber gibt es in Menge, nur
so sehr verstreut und verborgen, daß auch mir natürlich unendlich
viele entgangen sein werden. Die gesamte paläontologische Lite-
ratur daraufhin erneut durchzusehen, war eine Unmöglichkeit.
Bei den Mollusken, zu denen ich hier einfach die Brachiopoden
hinzurechne, bringt ein vom Mantel des Tieres ausgeschiedener