10 (B. 6)
W. DEECKE:
Viele der heutigen Species von Trztoa, dfzzv'czr usw. zeichnen
sich durch lebhaft gefleckte, durch bunte oder intensiv rote, schwarze
und gelbe Mundränder aus; in den pliocänen Schichten Javas
wo die rezenten Arten dieser Gattungen oder nah verwandte
Arten liegen, habe ich unter den verschiedenen hierher gelangten
Sachen nie irgendwelche Färbungsreste beobachtet, ebensowenig wie
MARTIN bei seinen noch umfangreicheren Aufsammlungen. Diese
Schalen scheinen alle viel lockereres Gefüge zu haben und daher
der Ausbleichung rasch anheim zu fallen. Beachtenswerter Weise
sind nicht minder FTog'z/ra cohzwha und Ter. ea^arN glatte For-
men. Niemals habe ich unter den rauhen, blättrigen Tausenden
von Exemplaren der Gry^Aäa arcaaLz aus dem unteren Lias irgend-
welche Färbung konstatieren können.
Thn diese Erhaltungsart richtig zu würdigen, ist ein kurzer
Überblick darüber nötig, wo überhaupt Färbung einsetzt und wo
nicht. Ausgeschlossen sind fast alle Formen mit kräftiger chiti-
nöser Epidermis (Unioniden, Cvpriniden, Isocardien, Astarten,
Paludinen, Valvaten, Limnäen, Planorben), d.h. ziemlich alle
im Süß- und Brackwasser lebenden Arten, bei denen das dickere
Chitin die Schale vor Auflösung bewahren soll. Da sind Farben
nicht möglich, und wenn sie Vorkommen, ist häufig das Tier selbst
gefleckt, so daß dessen Zeichnung durch die dünne halbdurchsich-
tige Schale durchschimmert (Limnäen und Planorben). Ferner
sind farblos oder einförmig 1. alle im Boden eingegraben lebenden
Gattungen und Arten, also die Mven, Pholaden, Teredinen, Den-
talien, 2. alle planktonischen Familien (Pteropoden), 3. alle die
mit einem inneren Gehäuse versehenen Gruppen (6e/ha, Spz'ra/a).
Bei den Anisomvariern wird eine lebhaftere Färbung durch die
Epidermis hervorgerufen (z. B. bei den Mytiliden). Weil diese
jedoch leicht abspringt. und immer in ihrem ungeschütztem Zu-
stande beim Versteinerungsvorgang vergeht, erscheinen alle fossilen
Arten ungefleckt und ungestreift. Endlich sind höchst einförmig
sowohl die in den dichten Tang- und Algenrasen lebenden
Pflanzenfresser unter den Schnecken, als auch die festgewachsenen
Arten wie Austern, Chamiden, Vermetiden, bei welchen der
Lamellenbau der Schale schon an sich eine Zeichnung verhindert
und, wenn solche vorhanden ist, ihre Überlieferung beinahe unmög-
lich macht.
Schalten wir diese Gruppen alle aus, so bleiben trotzdem
unter den rezenten Mollusken eine Menge bunter Formen übrig,
W. DEECKE:
Viele der heutigen Species von Trztoa, dfzzv'czr usw. zeichnen
sich durch lebhaft gefleckte, durch bunte oder intensiv rote, schwarze
und gelbe Mundränder aus; in den pliocänen Schichten Javas
wo die rezenten Arten dieser Gattungen oder nah verwandte
Arten liegen, habe ich unter den verschiedenen hierher gelangten
Sachen nie irgendwelche Färbungsreste beobachtet, ebensowenig wie
MARTIN bei seinen noch umfangreicheren Aufsammlungen. Diese
Schalen scheinen alle viel lockereres Gefüge zu haben und daher
der Ausbleichung rasch anheim zu fallen. Beachtenswerter Weise
sind nicht minder FTog'z/ra cohzwha und Ter. ea^arN glatte For-
men. Niemals habe ich unter den rauhen, blättrigen Tausenden
von Exemplaren der Gry^Aäa arcaaLz aus dem unteren Lias irgend-
welche Färbung konstatieren können.
Thn diese Erhaltungsart richtig zu würdigen, ist ein kurzer
Überblick darüber nötig, wo überhaupt Färbung einsetzt und wo
nicht. Ausgeschlossen sind fast alle Formen mit kräftiger chiti-
nöser Epidermis (Unioniden, Cvpriniden, Isocardien, Astarten,
Paludinen, Valvaten, Limnäen, Planorben), d.h. ziemlich alle
im Süß- und Brackwasser lebenden Arten, bei denen das dickere
Chitin die Schale vor Auflösung bewahren soll. Da sind Farben
nicht möglich, und wenn sie Vorkommen, ist häufig das Tier selbst
gefleckt, so daß dessen Zeichnung durch die dünne halbdurchsich-
tige Schale durchschimmert (Limnäen und Planorben). Ferner
sind farblos oder einförmig 1. alle im Boden eingegraben lebenden
Gattungen und Arten, also die Mven, Pholaden, Teredinen, Den-
talien, 2. alle planktonischen Familien (Pteropoden), 3. alle die
mit einem inneren Gehäuse versehenen Gruppen (6e/ha, Spz'ra/a).
Bei den Anisomvariern wird eine lebhaftere Färbung durch die
Epidermis hervorgerufen (z. B. bei den Mytiliden). Weil diese
jedoch leicht abspringt. und immer in ihrem ungeschütztem Zu-
stande beim Versteinerungsvorgang vergeht, erscheinen alle fossilen
Arten ungefleckt und ungestreift. Endlich sind höchst einförmig
sowohl die in den dichten Tang- und Algenrasen lebenden
Pflanzenfresser unter den Schnecken, als auch die festgewachsenen
Arten wie Austern, Chamiden, Vermetiden, bei welchen der
Lamellenbau der Schale schon an sich eine Zeichnung verhindert
und, wenn solche vorhanden ist, ihre Überlieferung beinahe unmög-
lich macht.
Schalten wir diese Gruppen alle aus, so bleiben trotzdem
unter den rezenten Mollusken eine Menge bunter Formen übrig,