Über Färbungsspuren an fossilen Molluskenschalen. (B. 6) 11
von denen fossil nur Wenige Färbungsreste bewahrt haben. Die
Hauptmasse entfällt auf die Schnecken und unter diesen auf die
Fleischfresser, auf die räuberischen Coniden, Cypräen und
Naticiden. Auch die Platyceraten dürfen wir wegen ihrer Lebens-
weise auf den Crinoiden hierzu rechnen. Das ist ein immerhin
auffälliges Resultat, so daß es nahe hegt, an eine etwas andere
Zusammensetzung des Pigments bei diesen Familien, etwa an die
Beteiligung harnsaurer Salze zu denken, deren Zersetzung
durch Ammoniakentwicklung leicht colloides Eisen an Stelle der
organischen Substanz zur Ausscheidung bringen und damit die
Zeichnung besonders leicht erhaltungsfähig machen könnte. Hervor-
gehoben sei jedoch, daß die ebenfalls oft glatten und glänzenden,
ebenso räuberischen Mitren nur selten fossile Farbreste zeigen.
Bei den von Pflanzennahrung lebenden Helices beruht die Er-
haltung auf der viel tieferen Lage des Farbstoffes im Gehäuse,
das fast ganz zerstört werden muß, ehe die Bänder verschwinden.
Die in dem durch Auslaugung entstandenen Lößlehm erhaltenen
Exemplare von Zf. sind oft besser gefärbt, als die im
Löß liegenden Stücke.
Ein anderes Resultat ist, daß die Zeichnungsart der einzelnen
Gruppen schon uralt ist, daß sie bei den Naticiden bis zum Paläo-
zoikum hinaufreicht, daß die Fleckung der Cypräen, die Punkt-
spiralen der Coniden gleich nach Erscheinen dieser Gruppe in
der oberen Kreide nachweisbar sind. Die Färbungstypen sind
also bei manchen Familien etwas recht Konstantes,
sind ihnen gleichsam auf den Leib geschrieben.
ln dieser Hinsicht sei der Brachiopoden gedacht, eigentlich
natürlich nur der Terebrateln und Rhynchonellen, von denen allein
wir rezente Vertreter zum Vergleich heranziehen können, sowie
der hornsc.haligen Linguhden und Discinen. Bei den letzten ist
die an phosphorsauren Salzen reiche Schale wenig angreifbar
und daher oft prächtig mit dem ursprünglichen Glanz erhalten.
(Discinen des Lias, Linguliden des Doggers, des westpreußischen
Cenomans) und zeigt, daß schon früher diese Formen keine Flek-
kung oder Streifung besaßen. Bei beiden ist oft eine bläuliche
Nuance vorhanden, welche aber sekundär durch Vivianitbildung
erzeugt wird. Da solche bei den Schnecken fehlt, glaube ich nicht
an die Beteiligung von Phosphaten an der Zusammensetzung
des Pigments bei den Naticiden usw. Die rezenten Rhynchonellen
sind außerordentlich einfarbig, dunkel und erinnern darin an die
von denen fossil nur Wenige Färbungsreste bewahrt haben. Die
Hauptmasse entfällt auf die Schnecken und unter diesen auf die
Fleischfresser, auf die räuberischen Coniden, Cypräen und
Naticiden. Auch die Platyceraten dürfen wir wegen ihrer Lebens-
weise auf den Crinoiden hierzu rechnen. Das ist ein immerhin
auffälliges Resultat, so daß es nahe hegt, an eine etwas andere
Zusammensetzung des Pigments bei diesen Familien, etwa an die
Beteiligung harnsaurer Salze zu denken, deren Zersetzung
durch Ammoniakentwicklung leicht colloides Eisen an Stelle der
organischen Substanz zur Ausscheidung bringen und damit die
Zeichnung besonders leicht erhaltungsfähig machen könnte. Hervor-
gehoben sei jedoch, daß die ebenfalls oft glatten und glänzenden,
ebenso räuberischen Mitren nur selten fossile Farbreste zeigen.
Bei den von Pflanzennahrung lebenden Helices beruht die Er-
haltung auf der viel tieferen Lage des Farbstoffes im Gehäuse,
das fast ganz zerstört werden muß, ehe die Bänder verschwinden.
Die in dem durch Auslaugung entstandenen Lößlehm erhaltenen
Exemplare von Zf. sind oft besser gefärbt, als die im
Löß liegenden Stücke.
Ein anderes Resultat ist, daß die Zeichnungsart der einzelnen
Gruppen schon uralt ist, daß sie bei den Naticiden bis zum Paläo-
zoikum hinaufreicht, daß die Fleckung der Cypräen, die Punkt-
spiralen der Coniden gleich nach Erscheinen dieser Gruppe in
der oberen Kreide nachweisbar sind. Die Färbungstypen sind
also bei manchen Familien etwas recht Konstantes,
sind ihnen gleichsam auf den Leib geschrieben.
ln dieser Hinsicht sei der Brachiopoden gedacht, eigentlich
natürlich nur der Terebrateln und Rhynchonellen, von denen allein
wir rezente Vertreter zum Vergleich heranziehen können, sowie
der hornsc.haligen Linguhden und Discinen. Bei den letzten ist
die an phosphorsauren Salzen reiche Schale wenig angreifbar
und daher oft prächtig mit dem ursprünglichen Glanz erhalten.
(Discinen des Lias, Linguliden des Doggers, des westpreußischen
Cenomans) und zeigt, daß schon früher diese Formen keine Flek-
kung oder Streifung besaßen. Bei beiden ist oft eine bläuliche
Nuance vorhanden, welche aber sekundär durch Vivianitbildung
erzeugt wird. Da solche bei den Schnecken fehlt, glaube ich nicht
an die Beteiligung von Phosphaten an der Zusammensetzung
des Pigments bei den Naticiden usw. Die rezenten Rhynchonellen
sind außerordentlich einfarbig, dunkel und erinnern darin an die