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Deecke, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 6. Abhandlung): Über Färbungsspuren an fossilen Molluskenschalen — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34629#0013
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Über Färbungsspuren an fossilen Molluskenschalen. (B. 6) 13
mäßig, dagegen nicht stets bei Verkieselung; denn aus dem badi-
schen Hauptmuschelkalk kenne ich Per. cn^gurN in diesem Zu-
stande mit deutlichen Radialstreifen. Meistens geht die Färbung
allerdings dabei zugrunde. Besonders tief sitzen die Bänder der
Heliciden in der Schale, da oft diese oben abblättert oder mit der
Außenhaut am umgebenden Kalk haften bleibt; die weiß abfär-
bende tiefer liegende Substanz zeigt trotzdem die Bänder.
Im Gegensatz zu den bisherigen Ausführungen ist zu betonen,
daß die Ammoniten bisher gar keine Zeichnungen ergeben haben.
Das ist sehr merkwürdig. VaMiPng bietet mitunter Andeutung
von Streifen, aber höchst verschwommen, so daß man nichts
Positives aussagen kann. Waren die Ammoniten so hell und mil-
chig durchscheinend wie das ArgonanünGehäuse? Aber dieses
hat wenigstens bei einigen Arten dunkle Knoten am Außenrande.
Das einzige, was wir mit der dunklen Umschlagsfärbung auf der
vorhergehenden Windung bei etwa identifizieren dürfen,
sind die Spiralstreifen bei AwaAAea^ mar^arAafa^, die auf den
Seiten der Wohnkammer auftreten und wohl aus horniger Sub-
stanz bestanden, vielleicht ebenso bei den obertriadischen Cladis-
citen. Dieselben Kalke, welche bei Esino die vielen gezeichneten
Schnecken umschließen, liefern stets nur einförmig graue Arcesti-
den und Arpaditen. Ebenso steht es mit einer zweiten im Meso-
zoikum wichtigen Familie, mit den Pleurotomarien, wobei ich
von den Bellerophonten und Murchisonien des Paläozoikums ab-
sehen will, weil wir lebende Vergleichsobjekte nicht kennen. Die
rezente P/earo^omaria Japans lebt in der Tiefe und mag dadurch
ihre helle Farbe und geringe Fleckung empfangen haben. Die
vielen jurassischen und cretacischen Arten bevölkerten jedoch
die Flachsee und sollten eigentlich Streifen oder Spirallinien
tragen. Ich kenne keine Spur davon, selbst nicht auf den
glatten Cryptaenien; möglich ist, daß ich Notizen darüber
übersehen habe. Die Pleurotomarien können kaum alle äußerlich
so unscheinbar gewesen sein wie ZfaPckN. Allerdings kommt
dergleichen vor; denn die rezenten Pleurotomen sind auch recht
eintönig, was sich bei den zahllosen tertiären Arten wiederholt
trotz der wechselnden Form der Gehäuse und der mannigfaltigen
Skulpturierung. Bis zu gewissem Grade gilt dasselbe von den
Cerithien. Beide Familien leben gern in modrigen Gewässern,
was man von den mesozoischen Pleurotomarien nicht sagen
darf. Ferner blieben mir trotz ihrer Lebensweise auf Riffen
 
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