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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 7. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Dritter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34630#0026
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26 (B.7)

Cr. KLEBS:

ein. Als typisches Beispiel kann cA7'p$opApFa
dienen, das im roten Licht lange Keimfäden oder schmale Pro-
thallien (Fig. 7A,B), im blauen Licht breit rundliche Prothallien
bildete (Fig. 7C). Die sehr lichtbedürftige PApPPidG
(1916, S. 63), die hinter dem Blaufilter nur Keimfäden entwickelte,
bildete im Blauglashaus (Versuch 1915) ganz schmale Prothallien
oder Keimfäden, die an älteren Zellen Längsteilungen aufwiesen
- eine Erscheinung, die BuRCK (1875, S. 7) und BAUKE (1878,
S. 17) bei dieser Art bereits beobachtet hatten (s. auch S. 13).
Die Abhängigkeit der Prothalliumbildung von der Intensität
des Lichtes trat bei manchen Arten viel deutlicher als bei APerN
hervor. So sind die Keimlinge von A^piAPi.77? FAeAT/-
p^erN im Winterlicht wie beim Blaufilter nur ganz kurze Keimfäden,
während im Frühjahr (April) die Längsteilungen auftreten (vergl.
Fig.7E,F).
BÜRGER STEIN (1908) hat mit verschiedenen Farnen Versuche
gemacht, bei denen die Sporen (auf Erde ausgesät) unter einem
gelben und einem blauen Glaskasten im Gewächshaus kultiviert
wurden, hinter dem Einfluß der blauen Strahlen bildeten sich die
Prothallien in der Begel nur wenige Tage bis Wochen später -
niemals früher als unter der Einwirkung von Strahlen geringer
Brechbarkeit (1. c. S. 451). Der Zeitunterschied war fast Null bei
CeferucA o//zW72.arM7%, Gco^peTzdrzMT?? czVpare usw., 3—4 Tage bei
Gp^^op^erG /ragVG usw., 5—7 Tage bei A^pfg^ium A?eAmpgN usw.,
10—12 Tage bei AAcrN creGca und usw., 14—16 Tage
bei A^pidmm e^07zpa^M7?7 usw., 3 Wochen bei FGcaFm
4 Wochen bei ANopAP%
Der Widerspruch dieser Resultate gegenüber meinen Beobach-
tungen, nach denen im allgemeinen die Prothallienbildung im
blauen Licht bei genügender Intensität früher eintritt als im
roten, erklärt sich aus folgenden Gründen. BuRGERSTEiN hat
nicht die Zeit der Keimung berücksichtigt, infolgedessen nicht
erkannt, daß die Keimung im roten oder rotgelben Licht viel
früher und allgemeiner eintritt als im blauen Licht. Deshalb ist
es nicht möglich, einen brauchbaren Vergleich zu ziehen. Dazu
kommt, daß BuRGERSTEiN ein gelbes Glas benutzte, das alle
Strahlen von Rot bis einschließlich Grün wahrscheinlich in großer
Lichtstärke durchließ. Die Intensität der C-Assimilation, zugleich
die sehr fördernde Wirkung des Gelbgrüns erklärt die relativ
 
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