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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 7. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Dritter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34630#0029
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Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien. (B. 7) 29

langen mehrzelligen Keimfaden gebildet hatten, an dessen
Ende die Prothallien saßen (Fig. 8B). Dabei blieb der Unter-
schied gegenüber der gleichaltrigen Kultur unter der daneben-
stehenden rotgelben Glocke mit Kaliumbichromat mindestens
ebenso groß wie der zwischen den Kulturen im roten und blauen
Licht der Glasfilter. Im rotgelben Licht waren die Keimlinge in
Form enorm gestreckter Keimfäden oder ganz schmaler Prothal-
ben ausgebildet (Fig. 8A ist schwächer als B vergrößert).
Das 2. Beispiel ist dessen Sporen
hinter dem Blaufilter gar nicht, unter dem Blauglas sehr verein-
zelt keimten, dagegen unter der blauen Glocke sich etwas besser
entwickelten. In einem Versuch vom 2./VIII. 15 waren nach
einem Monat 7.3% der Sporen gekeimt; meist waren es langge-
streckte vielzellige Keimfäden, z. Teil mit Längsteilungen, auf die
wieder einfache Querteilungen folgten, während bei einer kleinen
Anzahl am Ende typische Prothallien saßen. Ich wiederholte den
Versuch am 17./V. 16; am 26./V. Keimanfänge, 4./VI. auffallend
gestreckte Keimfäden mit einzelnen Längsteilungen, 27./VI.
breitere Prothallien an langen Keimfäden.
Als 3. Fall erwähne ich das zu den
schlecht keimenden Arten gehört und hinter dem Blaufilter,
Uviolglas gar nicht, unter dem Blauglashaus sehr vereinzelt
keimte. Unter der blauen Glocke fing in einem Versuch vom
17./V. 16 die Keimung am 3./V. an, wurde auffallend lebhaft am
17./VI. Am 8./VI. traten die ersten Längsteilungen auf und bis
zum 19./VI. hatten sich viele Prothallien an etwas gestreck-
ten Keimfäden ausgebildet. Allerdings war die Streckung
weniger stark als bei den beiden anderen Arten.
Auf diese Eigentümlichkeit, auch in einem blauen Lichte
sich zu strecken, werden wir bei Besprechung der Versuche, im
Osram-Licht zurückkommen.
3. Das Verhalten im grünen und gelbgrünen Licht.
Wie m den Versuchen mit LkerzLy (1917, S.67) be-
nutzte ich zwei doppelwandige Glocken, die im März-April 1916
an einem sonnigen Südfenster, den ganzen Sommer über frei auf
dem Versuchsbalkon in direkter Sonne standen. Im Sommer
1915 wurde nur die grüne Glocke verwendet.
 
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