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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 7. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Dritter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34630#0067
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Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien. (B. 7) 67

grün nur gestreckte Keimfäden. Der Unterschied in Versuch 2
und 3 war sehr groß. Die Durchschnitts-Länge von 20 Prothal-
lien (Nr. 2) betrug 0.48 mm, diejenige der Keimfäden (Nr. 3) 1.82.
Die Durchschnitts-Breite im ersten Fall 0.16 und im zweiten nur
0.05 mm. Als die im blauen Licht nicht gekeimten Sporen frei-
gestellt wurden, erfolgte allgemeine Prothalliumbildung.
Die Versuche im COg-freien Raum bei Tageslicht ent-
sprachen den Erwartungen; es bildeten sich kleine Prothallien
aus, da die Sporen sehr reichliche Reservestoffe enthalten. Ebenso
entstanden Prothallien bei dem entsprechenden Versuch im Osram-
licht. Zwei Kulturen der Sporen auf 0.05 Knop wurden am 18./V. 17
in das große Rotglashaus gebracht, die eine frei, die andere in
COg-freie Luft. In der ersten fanden sich am 29./V. lauter herz-
förmige Prothallien, in der GOg-freien Luft gestreckte
Keimfäden mit kurzen und langen Zellen. Noch einmal, am
2./VII. untersucht, zeigten einige der Keimfäden in der COg-freien
Luft am Ende Längsteilungen.
/apo7Vcu7% zeigt große Übereinstimmung mit
k)7T,oü/(dM. Doch finden sich auch gewisse Abweichungen:
in der größeren Fähigkeit im Dunkeln zu keimen, in der geringeren
Abhängigkeit der Prothalliumbildung vom Licht, was mit dem
Reichtum an Reservestoffen zusammenhängt. Aus dem gleichen
Grunde erklärt sich auch das Verhalten im roten Licht der Osram-
lampe, in dem bei genügender Intensität die Prothallienbildung
im Gegensatz zu TVerN erfolgen kann.
IV. Ceratopteris thalictroides.
Ce7'6üo;üerN besitzt unter den Farnen die größten Sporen;
nach KNY (1875, S. 7) Durchschnitts-Durchmesser = 0.126 mm,
Maximum 0.158, Minimum 0.094. Entsprechend der Größe ent-
halten die Sporen reichliche Mengen von Reservestoffen: neben
fettem Öl lichtbrechende kugelige Gebilde, die von PRANTL (1881,
S. 3), ebenso von NAGAi (1914. S. 291) als eiweißhaltig bezeichnet
werden. Die eingehendste Darstellung der Entwickelung verdankt
man einer Arbeit von KNY (1875). Die keimende Spore bildet
nach wenigen Querteilungen Längswände. Es entsteht sofort ein
anfangs kegelförmiges Prothallium, das mit einer Scheitelzelle
wächst. Nach einiger Zeit bildet sich ein neues seitliches
Meristem, und das Resultat ist wie bei ZkerG Lmgü/cdiu ein herz-
 
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