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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 7. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Dritter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34630#0040
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40 (B. 7)

G. KLEBS:

19 Tagen war der Unterschied sehr auffällig; in COg-haltiger Luft
fanden sich mehrzellige Keimfäden, daneben junge Prothallien
(Fig.llA,B); inCOg-freierLuft nur ganz kurze 1-bis2zellige Keim-
linge (Fig. HC, D). Jetzt kam ich auf den Gedanken, dieser
Kultur etwas Rohrzucker zuzufügen, so daß die Konzentration
etwa 2% betrug und von neuem die Keimlinge in COg-freie Luft,
in das Rotglashaus zu bringen. Zu meiner Überraschung war
innerhalb 10 Tagen eine Streckung der kurzen Keimlinge
erfolgt, die Keimfäden bestanden aus 4—6 Zellen (Fig. 11E). In
einem Versuch im Osramlicht mit Sporen auf 0.05 Knop in COg-
freier Luft waren vom 19./IV. bis l./V. 17 wieder ganz kurze
Keimfäden entstanden, von denen 20 gemessen wurden; am l./V.
wurde die Kultur mit etwas Rohrzucker versehen und in COg-freier
Luft in das Rotglashaus gebracht. NacK 17 Tagen waren die
Keimlinge deutli ch gestreckt bei geringer Zunahme der Tei-
lung (Fig. LIF); sie wurden von neuem gemessen:

vom 19./IV.—l./V.
Durchschnitts-Länge . . 0.16 mm
,, Zeilenzahl . 2.8 (2—3)

vom l./V.—20./V.
mit Rohrzucker
0.4 mm
2.9 (2-5)

Es wird darauf ankommen, neue Versuche zu machen, be-
sonders mit bakterienfreien Kulturen. Immerhin sind die Resul-
tate von großem Interesse. Denn sie zeigen, daß hier bei zK/hd/nm
TAe////AerK (vielleicht auch bei anderen Arten, z. B. /TerzA
3zzm) der Prozeß der C-Assimilation in einem viel engeren Zusam-
menhang mit dem Wachstum steht als bei TWzW /(mgi/o/zu. Da
die Spore an und für sich noch reichlich organische Substanz,
hauptsächlich Fett besitzt, so scheint unter normalen Um-
ständen die Auflösung des Fettes, die Umwandlung in Kohle-
hydrate indirekt von derG-Assimilation abzuhängen. Die photo-
b 1 a s t i s c h e Wirkung des roten Lichtes ist mit der
tr op hi sehen enge verknüpft.

II. Pteridium aquilinum.
Die Entwickelung der Geschlechtsgeneration von TWrz'dzVzTz
ist von LAGERBERG (1906) eingehend und gut beschrieben wor-
den. Er hebt zwar hervor (1. c. S. 4), daß die äußeren Faktoren
wie die Raum- und Lichtverhältnisse bei der Entstehung der
 
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