Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

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G. KLEBs:

daß ein sympodialer Aufbau zustande kommt. Antheridien wer-
den zahlreich gebildet, dagegen ist die Zahl der Archegonien auf
wenige am Ende etwas breitere Prothallien beschränkt.
Blaues Licht.
Seit 12./VI. 15 Blaufilter Versuchsbalkon, bis 24./VII. keine Keimung,
28./VII. ein paar schmale Prothallien.
Seit 12./VI. 15 Blauglashaus, bis 27./VII. keine Keimung, 7./IX. vereinzelte
schmale Prothallien.
Seit 4./II. 16 Blaufilter Gewächshaus, bis 6./VI. nur 2 schmale Prothallien.
Seit 9./V. 16 Blauglashaus Versuchsbalkon, 24./V. keine Keimung; 4./VI.
3 Prothallien, bis 9./VII. 8% gekeimt.
Seit 16./V. 16 Blauglashaus Versuchsbalkon, bis 26./VI. keine Keimung,
9./VII. zahlreiche Prothallien 84%, 4./VIII. vielfach
gelappte breite Prothallien mit beiden Geschlechtsorganen.
Seit 16./V. Glocke mit Kupferoxydammoniak, bis 30./V. 2 Prothallien,
4./VI. lebhafte Keimung, 19./VI. 86% gekeimt, 28./VII.
große breite Prothallien mit Antheridien, Archegonien,
Keimpflanzen.
Seit 12./VII. 15 Uviolglas Versuchsbalkon, bis 24./VII. 1 Keimling, l./VIII.
eine kleine Anzahl Prothallien.
Seit 28./III. 16 Uviolglas seit April Versuchsbalkon, bis 9./IV. vereinzelte
Prothallien noch steril, 12./VII. vereinzelte Antheridien
und Archegonien.
Das b 1 a u v i o 1 e 11 e Licht des B1 aufi 11ers hemmt in
sehr hohem Grade die Keimung. Bei Anwendung des Blau-
glases mit den grünen, gelbgrünen, gelben Strahlen war eine Hem-
mung des Sporenmaterials von 1915 noch sehr bemerkbar während
das Material von 1916 im Hochsommer lebhaft keimte, ebenso wie
im Licht des Kupferoxydammoniaks und des Uviolglases. Hinter
dem Blaufilter sind die Prothallien schmal und wachsen nur sehr
langsam, sie bleiben sehr viel kürzer als im Licht des Botfilters,
besitzen wegen des geringen Wachstums auch nach längerer Kultur
viel weniger Zellen. Im Licht des Blauglases im Hochsommer
entstehen so breite und große Prothallien wie im weißen Licht;
es zeigt sich das laterale Meristem, die Ausbildung des
herzförmigen, später oft unregelmäßig lappigen Prothalliums mit
beiden Geschlechtsorganen und Keimpflanzen. In den Versuchen
im Sommer 1917 waren die Prothallien besonders gut entwickelt.
Die Hauptunterschiede gegenüber dem roten Licht liegen in den
viel kürzeren aber am Vorderende breiteren und zellenreicheren
Prothallien mit viel mehr Archegonien.