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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 7. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Dritter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34630#0081
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Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothaliien. (B. 7) 81

Art Mittelrippe bildet. GöBEL (1897, S. 477) hat ein jahrelanges
Wachstum der G^nm^dn-Prothallien beobachtet, die sich dabei
zu bandförmigen Pellia-ähnlichen Thalli entwickeln und sich auch
gabelig verzweigen können (1. c. Fig. XIII).
Nach den Beobachtungen von Kwv (1872, S. 4) keimen die
Sporen von (WirnnVa rega/zk nur bei Licht von genügender Inten-
sität, und auch BuRGERSTEiN (1901) konnte weder bei FLnmadn
noch cmTzamonzea die Keimung im Dunkeln sehen.
Indessen zeigte LAAGE (1906), daß sein Sporenmaterial (botani-
scher Garten Halle) bei Anwendung von schwacher Nährlösung,
z. B. 0.06 Knop, noch besser von 0.01 Trikaliumphosphat, ferner
in Lösungen organischer Eisensalze deutlich im Dunkeln keimte.
In dem günstigsten Falle ging das Wachstum bis zur Bildung
eines 6zelligen Prothalliums. Die im Dunkeln keimenden Sporen
von CLnmndn bilden dabei Stärke wie und Lygod/Hw.
Das Sporenmaterial für meine Versuche verdanke ich der
Liebenswürdigkeit GöBELs, der mir die Sporen aus dem botani-
schen Garten von München zuschickte. Eine Kultur auf Agar+ 0.1
Knop vom 23./V. 16 zeigte im dunklen Thermostaten von 25° nach
22 Tagen ein Keimprozent von 38, nach 74 Tagen von 62. Aber
die Keimung ging nie so weit wie es LAAGE beobachtet hat. Bei
der Mehrzahl der Keimlinge fanden sich nur 3—5 Zellen, abge-
sehen von der Rhizoidzelle, die kaum über eine kleine Papille
hinauskam. In einem späteren Versuch vom 2./VI. bemerkte
ich nach einem Monat nur ein Keimprozent von 14. In Versuchen
mit FL. G/ap^oam/m im Dunkeln bei 30° und 25° kam ich wesent-
lich zu dem gleichen Resultat wie BuRGERSTEiN, die Mehrzahl
keimte nicht, ich sah nur ganz vereinzelte Teilungen.
Die entscheidende Bedeutung des Lichtes für die Entwicke-
lung der Prothallien geht am deutlichsten aus dem folgenden
Versuche hervor. Glasdosen mit Sporen auf Agar+ 0.1 Knop
standen senkrecht in verschiedenen Entfernungen von einer kleinen
Osramlampe. Während der langen Versuchszeit wurde die Lampe
4mal durch eine neue ersetzt. Die Lichtstärke schwankte von
8.5—6.1 HK., durchschnittlich 7.4.

Durchschnitts-
Temperatur
in 10 cm . . .
in 100 cm . . .

23./V.—31./V.
21.6°
19.8"

1./VI.—30./VI.
18.1"
17.2"

l./VII.—31./VII.
22.6"
21.9"


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