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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 7. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Dritter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34630#0101
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Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien. (B. 7) 101

entscheidende Rolle spielt. Denn in schwachem rotem Licht,
z. B. bei Anwendung des Rotfilters im Winter sind die Keimfäden
von u. a. stets unverzweigt, bei intensivem
Licht bilden sie Prothallien . In einer gewissen mittleren Intensität
im Rotglashaus im Frühjahr oder auch im Sommer entstehen die
Verzweigungen (s. S. 51). Bei noch etwas stärkerer Lichtintensität
können einzelne Längsteilungen neben Querteilungen auftreten.
Wir können bisher nicht verstehen, von welchen inneren Bedin-
gungen die Zweigbildung abhängt, wir wissen nicht, ob nicht auch
hier die Konzentration der Assimilate dafür einen bestimmten
Wert erreichen muß. Aber die Abhängigkeit des Vorganges von
der C-Assimilation ist unzweifelhaft. In COg-freien Kulturen
traten Verzweigungen im roten Licht bisher nie auf. An und für
sich kann ein entsprechender Vorgang auch im blauen Licht er-
folgen ; er beschränkt sich aber auf die Abtrennung seitlicher
Zellen, die sich höchstens ein wenig vorwölben (s. S.16); die
hemmende Wirkung des blauen Lichtes verhindert die eigentliche
Ausbildung der Zweige. Wie beim roten Licht so tritt die Bil-
dung seitlicher Zellen nur bei einer gewissen Intensität hervor,
die größer ist als für die Bildung kurzer, nur quergeteilter Keim-
linge, aber geringer ist als die für die Prothalliumbildung.

Der Einfluß der Temperatur.
Die Keimung wie die weitere Entwickelung der Keimlinge
hängt in bekannter Weise von der Temperatur ab; in meiner Arbeit
von 1916 sind Beobachtungen über den Einfluß der Temperatur
auf Keimung und Prothallienbildung gegeben worden. Die ver-
schiedene Wirkung gleicher Temperatur für die Keimung gewisser
Arten, je nachdem Licht oder Dunkelheit herrscht, ist vorhin
(s. S. 90) besprochen worden. Hier möchte ich nur auf die Bedeu-
tung farbigen Lichtes bei Temperaturen, die um 10° verschieden
sind, hinweisen. In der früheren Arbeit (1917, S. 82—83) wurde
neben auch A^pz'diuM TAe^pp^erN berücksichtigt.
Bei beiden ließ sich nachweisen, daß die Temperatur-Erhöhung
von 20° auf 30°, resp. von 15° auf 25° die Streckung im roten Licht
um das 1.4—1.5 fache steigert, während im grünen und blauen
Licht keine deutliche Wirkung auf die Streckung bemerkbar ist.
Neue Versuche dieser Art mit Sporen von AherzVmnz
führten für das rote und blaue Licht zu dem gleichen Resultat.
 
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