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Merton, Hugo; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1918, 2. Abhandlung): Quer- und spiralgestreifte Muskelfasern bei Pulmonaten — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.38877#0011
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Quer- und spiralgestreifte Muskelfasern bei Pulmonaten. (B.2) 11

gehendem Studium sah ich mich aber dann gezwungen, die Strei-
fung als Spiralstreifung aufzufassen. Gerade die ähnlich
gebauten Muskelfasern bei Lamellibranchiaten und Cephalo-
poden lassen darüber keinen Zweifel, daß die Schlundkopf-
muskulatur von Buli minus größtenteils aus spir al-
gestreiften Muskelfasern besteht. Eine derartige Verzerrung
einer richtigen Querstreifung — denn die Streifen schneiden die
Faserachse häufig unter ganz spitzem Winkel (Fig. 4a) — ist
undenkbar. Anderseits sind aber auch
die unter spitzem Winkel aufeinander
treffenden Streifensysteme (Fig. 4a—c)
nur zu verstehen, wenn wir annehmen,
daß die Streifen in Spiralen verlaufen,
wobei zu berücksichtigen ist-, daß die
Muskelfasern auf einem Schnitt sehr
verschieden getroffen werden und dabei
sehr verschiedenartige Bilder resultie-
ren. Man kann sich von der Richtig-
keit dieser Annahme leicht an bland
eines Modells, das man sich auf folgende
Weise herstellt, überzeugen. Man zieht
auf ein länglich-rechteckiges Stück
Pauspapier eine Anzahl parallel zu-
einander, etwa in der Richtung der
Diagonale, verlaufende Linien, rollt
das Papier zusammen, so daß sich
die Längsränder des Rechtecks ge-
rade berühren, und schneidet man einzelne längliche, spindel-
förmige oder elliptische Stücke aus diesem Papierzylinder heraus.
Man erhält- dann ganz entsprechende Bilder wie auf den
Längsschnitten durch die spiralgestreiften Muskelfasern von
Buliminus.
Auf Fig. 4a — c sind einige Faserabschnitte mit verschiedener
Anordnung der Streifen, wie man sie am häufigsten zu sehen be-
kommt, etwas schematisiert abgebildet. Man findet 1. an den
Muskelfasern Zonen gleichgerichteter Streifen, die von einem
Rand der Faser bis zum anderen zu verfolgen sind, 2. solche, bei
denen beiderseits vom Faserrand zu verfolgende Streifen unter
spitzem Winkel aufeinanderstoßen, 3. Partien, wo durch die in
verschiedener Richtung verlaufenden Streifen Zickzacklinien mit


Verschiedene Ansichten spiral-
jestreifter Muskelfasern aus dein
Schlundkopf von Buliminus.
Vergr. 800.
 
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