Metadaten

Merton, Hugo; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1918, 2. Abhandlung): Quer- und spiralgestreifte Muskelfasern bei Pulmonaten — Heidelberg, 1918

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.38877#0013
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Quer- und spiralgestreifte Muskelfasern bei Pulmonaten. (B.2) 13

Wenn wir diese Muskelfasern von Buliminus mit den spiral-
gestreiften Muskelfasern der Cephalopoden1 vergleichen, so er-
gibt sich für den Aufbau der Muskelfaser eine ziemlich weitgehende
Übereinstimmung. Es wären also danach die hier näher beschrie-
benen Spiralbänder als Fibrillen-
bänder zu bezeichnen, die aus zu
Platten verklebten Fibrillen bestehen.
Ein wichtiger Befund hat mich je-
doch zu einer abweichenden An-
schauung gebracht, und es bleibt
abzuwarten, ob nicht bei einer er-
neuten Nachuntersuchung der Mus-
kelfasern der Cephalopoden diese
feineren Strukturverhältnisse ent-
sprechend denen bei Buliminus be-
urteilt werden müssen.
Auf feinen, mit Eisenhämatoxylin
gefärbten Schnitten ließ sich bei An-
wendung starker Vergrößerungen
nachweisen, daß die Spiralbänder
einer Muskelfaser von sehr feinen, st
viel schwächer färbbaren Fäden ge-
kreuzt werden, die, wenn z. B. im
mikroskopischen Bild die Bänder von sz%
rechts oben nach links unten ziehen,
von links oben nach rechts unten verlaufen (Fig. 6a). Diese
Fäden verlaufen dicht nebeneinander und sind am besten zu sehen,
wenn die Abstände zwischen den Spiralbändern verhältnismäßig
groß sind. Ganz häufig ist dann zwischen je zwei der letzteren
nochmals ein schwächer färbbarer Streifen nachweisbar, der
parallel den Spiralbändern verläuft.
Wir haben bisher, entsprechend dem Gang der Untersuchung,
die Spiralbänder als^ die Fibrillenelemente der Muskelfaser be-
trachtet, müssen aber nunmehr die eben beschriebenen feinen
Fäden als das primäre Element der kontraktilen Rinde, nämlich
als die eigentlichen Muskelfibrillen bezeichnen. Zur Erhär-
tung dieser Ansicht sei bemerkt, daß diese Fibrillen mit geringerer

1 E. Ballowitz, Über den feineren Bau der Muskelsubstanzen. 1. Die
Muskelfasern der Cephalopoden. Arch. f. mikr. Anat. Bd. 39, 1892, S. 291/324.


Fig. 6a. Fig. 6b.
ücke spiralgestreifter Muskelfasern
n Buliminus, a in gewöhnlichem
istand, b im kontrahierten Zustand.
Vergr. 2000.
I. Sarcoplasma; spb. Spiralband;
, Zwischenband; fbr. Muskelfibrillen.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften