Quer- und spiralgestreifte Muskelfasern bei Pulmonaten. (B. 2) 17
der Fibrillen ist eine geringere Kontraktion derselben erforderlich,
um das gleiche Ziel zu erreichen, und nach den bisher vorliegenden
Erfahrungen bei Mollusken mit spiralgestreiften Muskelfasern
(Lamellibranchiaten und Cephalopoden) wird die Arbeit bei bei-
den Arten von Muskelfasern in der gleichen Zeit geleistet. Für den
oben erwähnten, für Buliminus wahrscheinlichen Fall, daß sich
nur Teile der Muskelfaser auf einmal kontrahieren, dürfte der
Unterschied zwischen verkürzter und extendierter Fibrille ver-
hältnismäßig noch viel geringer sein, wenn
er überhaupt nachweisbar ist, da die Kon-
traktionsstellen einen viel höheren Grad der
Kontraktion erreichen, als das für die ganzen
Muskelfasern angenommen wurde.
Viele Muskelfasern der Schlundkopf-
muskulatur haben spindelförmige Gestalt
und verjüngen sich etwas an beiden Enden;
diejenigen, die am Stützbalken ansitzen,
endigen mit einem etwas breiteren Fußstück,
das im wesentlichen nur aus Rindensubstanz
besteht. Die Muskelfasern endlich, die sich
an Epithelien verankern, gabeln sich in
mehrereÄste, die sich weiter in feine Fäser-
chen auf spalten, um zwischen die Epithel-
zellen einzudringen und sich so zu verankern.
Diese Fasern aus der Schlundkopfmasse von
Buliminus sind nicht sämtlich spiralgestreift,
sondern einzelne Bündel auch quergestreift;
sie wurden schon oben erwähnt, bestehen
aus alternierend breiteren, schwächer färbbaren Zonen und
schmalen, intensiv färbbaren Zonen (Fig. 8). Von den an der
Oberfläche des Schlundkopfes liegenden Muskeln besteht schließ-
lich auch eine Anzahl nur aus einfach längsgestreiften Muskel-
fasern. Dies sei der Vollständigkeit halber erwähnt. Die Haupt-
muskeln des Schlundkopfes und zwar weitaus die stärksten be-
stehen aber ausschließlich aus spiralgestreiften Muskelfasern.
Fig. 8.
Quergestreifte, sich ver-
ästelnde Muskelfaser von
Buliminus. Vergr. 1000.
Es war mir wichtig, meine Befunde bei Buliminus noch bei
3 anderen Pulmonaten bestätigt zu finden, und da es, abgesehen
von Daudebardia, die einzigen waren, die ich daraufhin unter-
sucht habe, darf ich wohl annehmen, daß entsprechend gebaute
Sitzungsberichte der Heidelb. Akad., math.-nat. Kl. B. 1918. 2.Abh.
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der Fibrillen ist eine geringere Kontraktion derselben erforderlich,
um das gleiche Ziel zu erreichen, und nach den bisher vorliegenden
Erfahrungen bei Mollusken mit spiralgestreiften Muskelfasern
(Lamellibranchiaten und Cephalopoden) wird die Arbeit bei bei-
den Arten von Muskelfasern in der gleichen Zeit geleistet. Für den
oben erwähnten, für Buliminus wahrscheinlichen Fall, daß sich
nur Teile der Muskelfaser auf einmal kontrahieren, dürfte der
Unterschied zwischen verkürzter und extendierter Fibrille ver-
hältnismäßig noch viel geringer sein, wenn
er überhaupt nachweisbar ist, da die Kon-
traktionsstellen einen viel höheren Grad der
Kontraktion erreichen, als das für die ganzen
Muskelfasern angenommen wurde.
Viele Muskelfasern der Schlundkopf-
muskulatur haben spindelförmige Gestalt
und verjüngen sich etwas an beiden Enden;
diejenigen, die am Stützbalken ansitzen,
endigen mit einem etwas breiteren Fußstück,
das im wesentlichen nur aus Rindensubstanz
besteht. Die Muskelfasern endlich, die sich
an Epithelien verankern, gabeln sich in
mehrereÄste, die sich weiter in feine Fäser-
chen auf spalten, um zwischen die Epithel-
zellen einzudringen und sich so zu verankern.
Diese Fasern aus der Schlundkopfmasse von
Buliminus sind nicht sämtlich spiralgestreift,
sondern einzelne Bündel auch quergestreift;
sie wurden schon oben erwähnt, bestehen
aus alternierend breiteren, schwächer färbbaren Zonen und
schmalen, intensiv färbbaren Zonen (Fig. 8). Von den an der
Oberfläche des Schlundkopfes liegenden Muskeln besteht schließ-
lich auch eine Anzahl nur aus einfach längsgestreiften Muskel-
fasern. Dies sei der Vollständigkeit halber erwähnt. Die Haupt-
muskeln des Schlundkopfes und zwar weitaus die stärksten be-
stehen aber ausschließlich aus spiralgestreiften Muskelfasern.
Fig. 8.
Quergestreifte, sich ver-
ästelnde Muskelfaser von
Buliminus. Vergr. 1000.
Es war mir wichtig, meine Befunde bei Buliminus noch bei
3 anderen Pulmonaten bestätigt zu finden, und da es, abgesehen
von Daudebardia, die einzigen waren, die ich daraufhin unter-
sucht habe, darf ich wohl annehmen, daß entsprechend gebaute
Sitzungsberichte der Heidelb. Akad., math.-nat. Kl. B. 1918. 2.Abh.
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