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Merton, Hugo; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1918, 2. Abhandlung): Quer- und spiralgestreifte Muskelfasern bei Pulmonaten — Heidelberg, 1918

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.38877#0019
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Ouer- und spiralgestreifte Muskelfasern bei Pulmonaten. (B. 2) 19

muskulatur gestellt werden, dürften bei den Landpulmonaten im
allgemeinen ungefähr die gleichen sein, wenn auch, je nach dem
Festigkeitsgrad der aufzunehmenden Nahrung, der Kauapparat
vielleicht in verschiedenem Maß in Anspruch genommen wird.
Die Leistungsfähigkeit einer Muskelfaser müssen wir nach Quan-
tität und Qualität ihrer kontraktilen Rinde beurteilen. Es sind
also bei Helix, wenn dieser Satz richtig ist, gerade mit Rücksicht
auf die dünne Rinde der Muskelfasern, besondere strukturelle
Differenzierungen derselben (spirale Anordnung der
Fibrillen, eventuell mit Spiralstreifung oder Quer-
streifung in irgend einer Form) zu erwarten, wodurch
die geringe Quantität kontraktiler Substanz durch
solche besonderer Qualität, also höherer Leistungs-
fähigkeit, ausgeglichen wäre.
Die Muskelfasern von Helix haben im exten-
dierten Zustand ganz das Aussehen glatter Muskel-
fasern; so bekommt man sie meistens zu sehen.
Rei der genauen Durchmusterung der Schnittserien
wird man aber auch Kontraktionsstellen auffinden;
diese zeigen dann bei geeigneter Färbung in ganz
überzeugender Weise Muskelfasern mit entspre-
chender Spiralstreifung wie bei Buliminus\ die
Spiralbänder sind bei Helix nur etwas feiner, manch-
mal sind auch die Muskelfibrillen als fein gewellte,
schräg zur Achse verlaufende Fäden nachzuweisen.
Wenn aber die Spiralstreifung im Kontraktions-
zustand auftritt, so muß sie auch im extendierten
Zustand der Muskelfasern vorhanden sein und wird nur, weil
die Spiralbänder in sehr steilen Schraubenlinien die Muskel-
faser durchziehen, nicht wahrgenommen. Dies hat sich denn
auch nach eingehender Untersuchung bestätigt. Auf Fig. 10
ist ein Stück einer extendierten Muskelfaser von Helix pomatia,
so wie sie sich bei der Eisenhämatoxylinfärbung darstellt,
wiedergegeben. Die von rechts oben nach links unten ziehen-
den, etwas zittrig verlaufenden Linien sind die Spiralbänder.
Ihr nicht ganz geradliniger Verlauf scheint für sie charak-
teristisch und beruht wahrscheinlich auf der Dünne der Rinden-
schicht. Die Fibrillen sind nicht zu sehen; hinter den Spiral-
bändern erkennt man das Sarcoplasma mit seinen körnigen
Einschlüssen.


Fig. 10.
Spiralgestreifte
Muskelfaser von
Helix pomatia.
Vergr. 1000.
Das Sarcoplasma
ist unter der
dünnen Rinde zu
erkennen.

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