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Elze, Curt; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 10. Abhandlung): Über Form und Bau des menschlichen Magens — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36562#0016
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16 (B.10)

CuRT ELZE :

verborgen bleibt, muß mit dem fühlenden Finger ertastet werden.
Und hierbei ergibt sich, abgesehen von der großen Schwierigkeit
der Umsetzung des Tastbefundes in ein plastisches Bild, wiederum
die Fehlerquelle der wenn auch nur lokalen Kontraktion auf
den mechanischen Reiz hin.
Danach ist es also nicht möglich, ein wirklich einwandfreies
Bild bei der Operation zu erhalten. Da aber die Röntgenunter-
suchung des sich füllenden Magens auf die gleiche Form des leben-
den Magens schließen läßt, so dürfen die Beobachtungen der Chirur-
gen, die mir die Herren Geheimrat NARATH, Prof. VoELCKER, der
mir auch bei einer Gallensteinoperation den Alagen zeigte, und
Dr. v. REDWiTZ mitgeteilt haben, als gesichert gelten. Darnach ist
der gesunde Alagen im leeren Zustande mäßig schlaff, Vorder-
und Hinterfläche berühren sich, Körper- und Pylorusteil sind nicht
voneinander getrennt. Im ganzen bietet er ungefähr das Bild,
das man erhält, wenn man einen mäßig gedehnten Leichenmagen
ganz entleert und dadurch zum Kollabieren bringt.
Auch die Lintersuchung mit Hilfe der Röntgenstrahlen ent-
hält eine Reihe von Irrtumsmöglichkeiten, die von den Röntgeno-
logen eingehend geprüft worden sind (s. die Darstellung von
GROEDEL [10]). Zunächst ist immer zu bedenken, daß die Röntgen-
strahlen nicht den Alagen selbst zur Anschauung bringen, sondern
nur die Inhaltsmassen, so daß die Wand, Schleimhaut, Submucosa
und Aluscularis unsichtbar bleiben. Von vornherein ist also der
wirklich leere Alagen, d. h. der Alagen, der nur Speichel und
Alagensaft, aber weder Gas noch Speisen enthält, von der Unter-
suchung ausgeschlossen. Vor allem aber handelt es sich beim
Röntgenbild immer nur um ein Schattenbild, und auch da wieder
um die radiäre Projektion der Konturen des körperlichen Magen-
inhaltes von der Röhre als Zentrum auf die ebene Fläche des
Schirmes oder der Platte. Für das entstehende Bild ist also nicht
bloß die Form des Alageninhaltes maßgebend, sondern auch die
Stellung des Magens und seines Inhaltes zu Röhre und Platte.
Ein und derselbe Alageninhalt liefert ganz verschiedene Bilder bei
Aufnahmen von vorn oder von der Seite, bei hoch oder tief stehen-
der Röhre, bei aufrechter Körperhaltung oder in Rückenlage.
Der Umstand, daß nur der Inhalt des Alagens, nicht aber auch die
AVand dargestellt wird, kommt praktisch für die Beurteilung der
äußeren Form freilich nicht wesentlich in Betracht, außer für
krankhafte Veränderungen der Wand. FoRSSELL hat diese Frage
 
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