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Elze, Curt; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 10. Abhandlung): Über Form und Bau des menschlichen Magens — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36562#0041
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Über Form und Bau des menschlichen Magens.

(B. 10) 41

mung des Alagens in sich gebrochen werden. So erklärt es sich,
daß bei äußerster Biegung des Magens die Bänder bei oberfläch-
licher Betrachtung einen der kleinen Kurvatur parallelen Bogen
zu beschreiben scheinen. In Fig. 20 ist das Verhalten der Liga-
menta ventriculi schematisch dargestellt (weiter vereinfacht an
Fig. 21). Alan sieht zugleich, daß bei Dehnung des Canalis der
Pvlorus eine zwangsläufige Bewegung machen muß: die große
Kurvatur wird gedehnt, die kleine durch die Ligamenta ventriculi
einbehalten, die Ebene des Pylorusringes wird gegen die kleine
Kurvatur geneigt (s. auch Fig. 22).


Fig. 20. Schema des Ligamentum ventriculi. Nach einem anderen Präparat,
als dem der Fig. 19.

Ob die verschiedene Größe des Knie winkeis, durch die sich
der Magen des männlichen und weiblichen Individuums sehr
charakteristisch unterscheiden (vgl. Fig. 16 u. 22), durch ver-
schiedene Konstruktion der Ligamenta ventriculi bedingt ist,
vermag ich noch nicht zu sagen.
Die Bedeutung der Ligamenta ventriculi für die Magen-
krümmung habe ich dadurch nachzuprüfen gesucht, daß ich an
einem Stück Colon transversum eine Taenie abpräpariert und das
Colon mit Wasser gedehnt habe. Die beiden anderen Taenien
wirken wie die Ligamenta ventriculi: sie zwingen das Colon, sich
bei der Ausdehnung zu biegen. Schärfer wird die Biegung noch,
wenn man die Dehnbarkeit der stehengebliebenen Taenien dadurch
ausschaltet, daß man auf jeder ein künstliches, unelastisches Liga-
ment in Gestalt eines Seidenfadens befestigt. — Bei diesem Ver-
such am Colon hin ich auf das AVrhalten der Taenien am Coecum
aufmerksam geworden. Sie liegen dort dem Ileumrande des Coecum
genähert und wirken infolgedessen bei der Füllung auf den gegen-
 
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