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Elze, Curt; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 10. Abhandlung): Über Form und Bau des menschlichen Magens — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36562#0050
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50 (B. 10)

CuRT ELZE :

Schlußbetmchtung über die Form des Magens.
Die Faktoren, welche die Form des Magens im Lebenden
bestimmen, sind in der Leiche vöbig verändert: die Druckverhält-
nisse in der Bauchhöhle, der Zustand der dem Magen benachbarten
und sein Bett bildenden Organe, die Beschaffenheit des Inhaltes,
die Körperstellung (extreme Exspirationsstellung und Bückenlage
der Leiche) und vor allem: keine Nervenreize treffen mehr die
Muskulatur. Es ist also von vornherein bedenklich, die Leichen-
formen des Magens mit den Lebensformen gleichsetzen zu wollen,
die Leichenformen sozusagen als durch die Totenstarre fixierte
Lebensformen zu betrachten, wie es vielfach geschehen ist. Dies
betrifft vor allem die Formen des tätigen Magens, Bewegungs-
wie Belastungsformen, mit gewissen Einschränkungen auch die
Formen des ruhenden Magens.
Am ehesten könnte man noch den Vergleich der Bilder des
gasgedehnten Leichenmagens mit dem des luftgefüllten Magens
im Lebenden zulassen, wie die Betrachtung von Fig. 1 und dem
punktierten Schatten in Fig. 7 ergibt. Die Fig. 7 zeigt aber aufs
deutlichste, wie sehr die Belastungsform, welche für die klinische
Untersuchung fast ausschließlich in Betracht kommt, von der
,,typischen", wie jeder anderen Leichenform abweicht. Ich stimme
deshalb im Grunde GROEDEL vollkommen zu, wenn er sagt: ,,Ein
Vergleich dieser (Siphon-) Form mit dem anatomischen Befund ist
zwecklos" (9, S. 10).
Auch die verschiedenen Bewegungsformen sind mit den
Leichenformen nicht in Übereinstimmung zu bringen. Keine der
Leichenformen bietet ein Bild, das in die Beihe der Bewegungs-
formen des lebenden Magens einzugliedern wäre. Die Bewegungs-
formen sind charakterisiert durch die peristaltischen Bingfurchen
des Canalis. Es ist mir kein Leichenmagen bekannt geworden,
der eine solche Bingfurche aufwiese. Jene mehr oder weniger
breiten ringförmigen Einschnürungen, welche AscuoFF als ,,Isthmus
ventriculi", STiEVE als ,,Sphincter antri pylori" beschrieben haben,
haben mit den Bingfurchen der Austreibungstätigkeit des Ganalis
nichts zu tun. Sie liegen im Bereich des Corpus, also an einer Stelle,
die an den eigentlichen Entleerungsbewegungen nicht beteiligt ist.
Wenn diese Formen aber mit dem Kreise der Bewegungs-
formen nicht in Einklang zu bringen sind, also nicht als durch die
Totenstarre fixierte Phasen der normalen Alagentätigkeit betrachtet
 
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