Über die Alveolarporen in den Säugetierlungen.
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Fibrinfäden zu beobachten, stand mir nicht zur Verfügung und so
benutzte ich im wesentlichen alle möglichen Bindegewebs- und
Protoplasma-Färbemethoden an Schnitten bezw. Schnittserien von
3 p bis 60 p und an verschieden entfalteten Lungen. Außerdem
machte ich graphische Rekonstruktionen, deren Anfertigung infolge
des Gewirres durchgeschnittener Alveolen keine leichte ist und
schließlich schritt ich zur plastischen Rekonstruktion. Nur zur
Ergänzung der Beweisreihe und um ganz sicher zu gehen im Nach-
weis der Poren, ihrer Verteilung usw. habe ich ein Wachsmodell
angefertigt. Es ist dies ja die einzige Möglichkeit, eine körperliche
Ansicht von Objekten, die in Schnittserien zerlegt sind, zu ver-
mitteln und zugleich wird dadurch ein gutes Demonstrationsmittel
für den Unterricht geliefert. Wenn auch selbstverständlich diese
Methode ihre Nachteile hat, wenn sie auch nur das völlig undurch-
sichtige Oberflächenrelief gibt und daher ein einfacheres und sicher
weniger ästhetisches Äußere besitzt, so hat wohl gerade das seine
Vorteile, weil die Oberfläche in voller Treue gezeigt wird, während
unter dem Mikroskop manches als Vertiefung oder Erhöhung
erscheint, was nur auf durchscheinende Organteile zurückzu-
führen ist.
Es handelt sich bei der Rekonstruktion um die rechte Lunge
eines ausgewachsenen Exemplares von Vespertilio murinus. Das
Tier wurde getötet durch einfaches Durchquetschen der Medulla
oblongata, da ich der Überzeugung war, auf diese Weise keine so
stark durchblutete Lunge zu erhalten, wie es beim Durchschneiden
des Halses, beim Chloroformieren, Ätherisieren, Erstickenlassen
usw. der Fall ist.
Die Trachea wurde sofort freigelegt und die Lunge nach
sorgfältigem Herausnehmen aus dem Thorax unter mittlerem
Druck bis etwa zur mittleren Brustweite mit ^4% Silbernitrat
gefüllt und in die gleiche Lösung eingelegt. Die Behandlung wurde
nun in der üblichen Weise weitergeführt, das Objekt intensivem
Sonnenlicht ausgesetzt und sodann durch die steigende Alkohol-
reihe in Chloroform, Chloroformparaffin und schließlich in reines
Paraffin übergeführt. Dann folgte nach sorgfältiger Orientierung
das Eingießen in das Glasrähmchen der Born-Peterschen Richt-
platte. Nach Erstarren und Ablösen in der Eiswasserschale wurden
die Richtrillen mit einer Rußlackmischung (von A. ViERLiNG,
Heidelberg) überzogen und erhielten durch vorsichtiges Eintauchen
in Paraffin den die Richtungsebene schützenden sekundären
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Fibrinfäden zu beobachten, stand mir nicht zur Verfügung und so
benutzte ich im wesentlichen alle möglichen Bindegewebs- und
Protoplasma-Färbemethoden an Schnitten bezw. Schnittserien von
3 p bis 60 p und an verschieden entfalteten Lungen. Außerdem
machte ich graphische Rekonstruktionen, deren Anfertigung infolge
des Gewirres durchgeschnittener Alveolen keine leichte ist und
schließlich schritt ich zur plastischen Rekonstruktion. Nur zur
Ergänzung der Beweisreihe und um ganz sicher zu gehen im Nach-
weis der Poren, ihrer Verteilung usw. habe ich ein Wachsmodell
angefertigt. Es ist dies ja die einzige Möglichkeit, eine körperliche
Ansicht von Objekten, die in Schnittserien zerlegt sind, zu ver-
mitteln und zugleich wird dadurch ein gutes Demonstrationsmittel
für den Unterricht geliefert. Wenn auch selbstverständlich diese
Methode ihre Nachteile hat, wenn sie auch nur das völlig undurch-
sichtige Oberflächenrelief gibt und daher ein einfacheres und sicher
weniger ästhetisches Äußere besitzt, so hat wohl gerade das seine
Vorteile, weil die Oberfläche in voller Treue gezeigt wird, während
unter dem Mikroskop manches als Vertiefung oder Erhöhung
erscheint, was nur auf durchscheinende Organteile zurückzu-
führen ist.
Es handelt sich bei der Rekonstruktion um die rechte Lunge
eines ausgewachsenen Exemplares von Vespertilio murinus. Das
Tier wurde getötet durch einfaches Durchquetschen der Medulla
oblongata, da ich der Überzeugung war, auf diese Weise keine so
stark durchblutete Lunge zu erhalten, wie es beim Durchschneiden
des Halses, beim Chloroformieren, Ätherisieren, Erstickenlassen
usw. der Fall ist.
Die Trachea wurde sofort freigelegt und die Lunge nach
sorgfältigem Herausnehmen aus dem Thorax unter mittlerem
Druck bis etwa zur mittleren Brustweite mit ^4% Silbernitrat
gefüllt und in die gleiche Lösung eingelegt. Die Behandlung wurde
nun in der üblichen Weise weitergeführt, das Objekt intensivem
Sonnenlicht ausgesetzt und sodann durch die steigende Alkohol-
reihe in Chloroform, Chloroformparaffin und schließlich in reines
Paraffin übergeführt. Dann folgte nach sorgfältiger Orientierung
das Eingießen in das Glasrähmchen der Born-Peterschen Richt-
platte. Nach Erstarren und Ablösen in der Eiswasserschale wurden
die Richtrillen mit einer Rußlackmischung (von A. ViERLiNG,
Heidelberg) überzogen und erhielten durch vorsichtiges Eintauchen
in Paraffin den die Richtungsebene schützenden sekundären