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Vogt, Cécile; Vogt, Oskar; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 14. Abhandlung): Zur Kenntnis der pathologischen Veränderungen des Striatum und des Pallidum und zur Pathophysiologie der dabei auftretenden Krankheitserscheinungen — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36566#0004
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4 (B.14)

CECILE und OSKAR VOGT:

daneben andere enthalten, welche wenigstens von heuristischem
Werte sein werden!
Wir beginnen mit einer Schilderung der normal-anatomischen
Verhältnisse. Darauf wird eine kurze Darstellung der von uns
beobachteten Erkrankungen des Striatum und des Pallidum, sowie
ihrer jedesmaligen Symptomatologie folgen. Aus diesen Sympto-
matologien sollen sodann die für pathologische Veränderungen
des Striatum und des Pallidum charakteristischen Krankheits-
erscheinungen — oder anders ausgedrückt das ,,NWnh777?-" und das
— abgeleitet werden. Daran hat sich unser
pathophysiologischer Erklärungsversuch dieser Syndrome anzu-
schließen. In unseren Schlußbetrachtungen werden wir die physio-
logische und die pathologische Bedeutung unserer Feststellungen
erörtern.

I.
Unser normal-anatomisches Wissen vom Striatum
nnd Pallidnm.
Das SPiAhmz enthält zwei ganz verschiedene Arten von
Ganglienzellen. Neben vereinzelten größeren weist es sehr zahl-
reiche kleinere auf. Die ersteren besitzen nach den Feststellungen
S. RAMÖNs, J. und A. DkjERiNES u. a. nur eine beschränkte Zahl
von Dendriten und einen Achsenzylinder, welcher sich erst in
größerem Abstand vom Zelleib im Striatum aufsplittert, d. h.
entferntere Teile des Striatum miteinander verknüpft, oder dieses
sogar verläßt, also eine der später näher zu schildernden strio-
pallidären Fasern bildet. Die kleineren Zellen sind nach den Fest-
stellungen derselben Autoren reich an Dendriten und zeichnen sich
alle durch einen sich schnell verästelnden Achsenzylinder aus.
Sie bilden also ausschließlich Ganglienzellen vom 2. Golgischen
Typus. Sie sind dabei zwischen den Endbäumen striopetaler
Fasern und den Dendriten der größeren Zellen eingeschaltet. Ihre
Funktion besteht dementsprechend in einer Vermittlung und
einer Verstärkung der Reize innerhalb des Striatum. Die große
Zahl dieser Zellen weist auf eine so hohe koordinatorische Leistung
des Striatum hin, daß dieses keineswegs — wie KLEIST will — als
dem. Cerebellum funktionell untergeordnet angesehen werden kann.
Das Pu^7&2 77? enthält nur große Ganglienzellen von einem
einzigen und ganz eigenartigen Typus: Der meist spindelförmige
 
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