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Vogt, Cécile; Vogt, Oskar; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 14. Abhandlung): Zur Kenntnis der pathologischen Veränderungen des Striatum und des Pallidum und zur Pathophysiologie der dabei auftretenden Krankheitserscheinungen — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36566#0026
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26 (B.14)

ÜECILE und OSKAR VOGT:

typisch beschriebenen Status desintegrationis des Striatum + Pal-
lidum. Die Brücken-Kleinhirnbahn war intakt. In dem Hinzu-
kommen der Großhirnerkrankung sehen wir die Ursache für die
besondere Stärke der Rigidität.

IIP
Das Striatum- und das Patlidumsyndrom.
Auf Grund von gewissen Angaben in der Literatur (vor allem
ANTONS Veröffentlichung des Falles Cassian H.), von einer persön-
lichen Demonstration seiner damals noch unveröffentlichten Fälle
durch WiLSON und von vier selbst untersuchten Fällen von Status
marmoratus hat C. VoGT im Jahre 1911 ein
abzugrenzen versucht. Muskelspasmen, choreatische und atheto-
tische Bewegungen, Zittern, Mitbewegungen, Zwangslachen und
-weinen, ohne sehr starke Steigerung der Sehnenphänomene, ohne
echte Lähmungserscheinungen, ohne Hypoplasien der Muskulatur
und des Skeletts, ohne Störungen der bisher in der Neuropathologie
geprüften Modalitäten der Sensibilität und ohne einen notwendigen
Intelligenzdefekt bildeten seine Merkmale.
WiLSON hat demgegenüber 1912 aus den Merkmalen des
,,Syndroms des Lentiforme" die choreatischen und athetotischen
Bewegungen wie das Zwangslachen und -weinen ausgeschaltet.
Auch 1914 weist er dem Striatum + Pallidum nur eine tonische
Funktion zu und läßt dementsprechend nach wie vor als Folgen
ihrer Erkrankung nur Zittern und Hypertonie gelten.
1917 stellt HELENE DEUTSCH als charakteristisch für Erkran-
kung des Striatum+Pallidum die Hypertonie in den Vordergrund.
1918 hat dann v. EcoNono an C. VoGTS Striatumsyndrom
nach verschiedenen Richtungen Kritik geübt.
Zunächst behauptet unser Wiener Kollege, daß in den von
C. VoGT abgebildeten Fällen Wiemer und Steinberg ihm ,,der
Etat marbre nicht auf das Striatum beschränkt gewesen zu sein,
sondern einerseits basal, andererseits gegen den Thalamus weiter
zu reichen" scheine. Wir müssen diese Auffassung als eine irrtüm-
liche zurückweisen.
Sodann meint v. EcoNono, daß es nicht einwandsfrei sei,
,physiologische Komplexe an der Hand der Symptome von Miß-
bildungen aufzustellen". Hier übersieht der Kritiker C. VoGTS,
 
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