3 (B. 14)
ÜEC1LE und OsKÄR VoGT:
liehen, 1914 veröffentlichten Untersuchungen am Cercopithecinen-
gehirn auch nach umfangreicher Zerstörung des Putamen keine
über das Pallidum hinabsteigende Degeneration finden können.
So leugnen wir also eine absteigende Verbindung*
des Striatum mit dem Thalamus und dem Hypothala-
mus und erkennen nur eine solche zum Pallidum an.
Diese ist aber eine sehr entwickelte.
Wir wollen nunmehr der Frage näher treten, ob das Striatum
oder das Pallidum eine Faserverbiudung mit der Hirnrinde
besitzt.
Neben den bisher erwähnten Faserbündeln des Striatum findet
man im Weigert-Pal-Bild vom Gehirn des erwachsenen Menschen
im Innenteil des Caudatum und in der Peripherie des Putamen
einige, sehr dicke Fasern enthaltende Bündel. Man erkennt aber
auf günstigen Schnittebenen, daß diese ebenfalls nur das Striatum
durchsetzen, um sich früher oder später den Fasern der inneren
Kapsel anzuschließen. Sie stellen WiLSOXs ,,fibres of passage"
dar. Von ihnen stehen die durch den dorsalen Teil des Putamen
ziehenden mit den Zentralwindungen und ihrer Umgebung in
Verbindung. Im ventrocaudalen Abschnitt des Putamen verlaufen
solche zwischen dem Gyrus temporalis superior und der inneren
Kapsel. Ganz ventral gibt es in der kaudalen Region des Putamen
endlich einige Bündel, welche von dem angrenzenden Stratum
sagittale posterius externum (dem sogen. Fasciculus longitudinalis
inferior) vorübergehend abgesprengt sind.
Die Auffassung, daß es sich bei diesen Faserbündeln wirklich
um fibres of passage handelt, wird noch durch ihr Intaktsein auch
in den vorgeschrittensten Fällen einer elektiven Zellnekrose des
Striatum gestützt.
Es fragt sich nun aber, ob daneben nicht eine echte Faser-
verbindung zwischen Cort.ex und Striatum oder Pallidum
besteht.
Hier ist zunächst festzustellen, daß auch da, wo infolge elek-
tiver Zellnekrose alle Zellen des Striatum zugrunde gegangen sind
i Wir haben hier -- wie in den weiteren Ausführungen — nur solche
,,Faserverbindungen" im Auge, welche mit unseren heutigen Met hoden erkenn-
bar sind. Mür persönlich glauben auch nicht an Verbindungen, welche durch
vereinzelte Fasern dargestellt werden. Wir können die Existenz solcher aber
nicht ausschlicßen. Wir würden indessen ihnen unter allen Umständen einen
physiologischen Wert absprechen. Und darauf kommt es ja hier an.
ÜEC1LE und OsKÄR VoGT:
liehen, 1914 veröffentlichten Untersuchungen am Cercopithecinen-
gehirn auch nach umfangreicher Zerstörung des Putamen keine
über das Pallidum hinabsteigende Degeneration finden können.
So leugnen wir also eine absteigende Verbindung*
des Striatum mit dem Thalamus und dem Hypothala-
mus und erkennen nur eine solche zum Pallidum an.
Diese ist aber eine sehr entwickelte.
Wir wollen nunmehr der Frage näher treten, ob das Striatum
oder das Pallidum eine Faserverbiudung mit der Hirnrinde
besitzt.
Neben den bisher erwähnten Faserbündeln des Striatum findet
man im Weigert-Pal-Bild vom Gehirn des erwachsenen Menschen
im Innenteil des Caudatum und in der Peripherie des Putamen
einige, sehr dicke Fasern enthaltende Bündel. Man erkennt aber
auf günstigen Schnittebenen, daß diese ebenfalls nur das Striatum
durchsetzen, um sich früher oder später den Fasern der inneren
Kapsel anzuschließen. Sie stellen WiLSOXs ,,fibres of passage"
dar. Von ihnen stehen die durch den dorsalen Teil des Putamen
ziehenden mit den Zentralwindungen und ihrer Umgebung in
Verbindung. Im ventrocaudalen Abschnitt des Putamen verlaufen
solche zwischen dem Gyrus temporalis superior und der inneren
Kapsel. Ganz ventral gibt es in der kaudalen Region des Putamen
endlich einige Bündel, welche von dem angrenzenden Stratum
sagittale posterius externum (dem sogen. Fasciculus longitudinalis
inferior) vorübergehend abgesprengt sind.
Die Auffassung, daß es sich bei diesen Faserbündeln wirklich
um fibres of passage handelt, wird noch durch ihr Intaktsein auch
in den vorgeschrittensten Fällen einer elektiven Zellnekrose des
Striatum gestützt.
Es fragt sich nun aber, ob daneben nicht eine echte Faser-
verbindung zwischen Cort.ex und Striatum oder Pallidum
besteht.
Hier ist zunächst festzustellen, daß auch da, wo infolge elek-
tiver Zellnekrose alle Zellen des Striatum zugrunde gegangen sind
i Wir haben hier -- wie in den weiteren Ausführungen — nur solche
,,Faserverbindungen" im Auge, welche mit unseren heutigen Met hoden erkenn-
bar sind. Mür persönlich glauben auch nicht an Verbindungen, welche durch
vereinzelte Fasern dargestellt werden. Wir können die Existenz solcher aber
nicht ausschlicßen. Wir würden indessen ihnen unter allen Umständen einen
physiologischen Wert absprechen. Und darauf kommt es ja hier an.