Zur Kenntnis der pathologischen Veränderungen des Striatum. (B. 14) 43
Reize vermitteln, deren das Striatum zu seinen hochcoordi-
nierten Automatismen bedarf. Es muß sich uns so die Annahme
aufdrängen, daß die aus der Peripherie kommenden, in anderen
Thalamuskernen endenden thalamo-petalen Hauptbahnen durch
besondere intrathalamische Associationsneurone mit um + ^
in Verbindung stehen. Hier entsteht nun die Frage, wie weit eine
Schädigung dieser intrathalamischen Associationsneurone oder der
in den Thalamus eindringenden Hauptfaserungen — also vor allem
der Strahlung des roten Kerns + Bindearms sowie der Schleife —
die Funktion des Striatum herahsetzt und so Symptome des
Striatumsyndroms hervorruft. Dabei mag für die verschiedenen
thalamopetalen Bahnen die indirekte Verbindung mit um + % + ucF
eine verschieden intensive sein und ihr Ausfall dementsprechend
in ungleich starker Weise die Striatumfunktion beeinflussen. Auch
hier können wir mit Nutzen die Analogie mit den Funktions-
störungen der motorischen Rinde heranziehen. In der spastischen
Lähmung fehlen nicht beliebige motorische Anreize, sondern solche
hoher Coordination. Diese Goordination wird von der medialen
Schleife beeinflußt. Dieselbe endigt nach einer Unterbrechung im
Thalamus in den Feldern des Gyrus centralis posterior. Von dort
entsenden Associationsneurone ihre Axone in die motorische
Region oder Area gigantopyramidalis. Eine Unterbrechung dieser
indirekt der motorischen Rinde periphere Reize zuführenden Bahn
schädigt den coordinierten Charakter der Kinesen der motorischen
Region. Es äußert sich dieses in einer Ataxie der von der Area
gigantopyramidalis angeregten Bewegungen. Dagegen ruft eine
Zerstörung der Sehbahn — d. h. der Faserung zwischen Corpus
geniculatum laterale und der in weniger enger Weise mit der
motorischen Rinde verbundenen Area striata — eine solche Ataxie
nicht hervor. Besteht aber einmal eine Schleifenataxie, so wird sie
durch eine beiderseitige Zerstörung der Sehstrahlung noch ver-
mehrt. Wir sehen also hier, wie die Erkrankung zweier indirekt
mit der Area gigantopyramidalis verknüpften Rindenzentren infolge
ungleich enger Faserverknüpfung mit der Area gigantopyramidalis
verschieden stark die Funktion der letzteren beeinträchtigt. Auf
analoge Striatumstörungen können wir uns bei Schädigungen der
den übrigen Thalamuskernen aus subthalamischen Zentren zu-
fließenden Bahnen gefaßt machen.
Als eine solche Störung würden wir die sogen. Bindearm-
chorea auffassen, wenn sie in Wirklichkeit existiert. Unsere
Reize vermitteln, deren das Striatum zu seinen hochcoordi-
nierten Automatismen bedarf. Es muß sich uns so die Annahme
aufdrängen, daß die aus der Peripherie kommenden, in anderen
Thalamuskernen endenden thalamo-petalen Hauptbahnen durch
besondere intrathalamische Associationsneurone mit um + ^
in Verbindung stehen. Hier entsteht nun die Frage, wie weit eine
Schädigung dieser intrathalamischen Associationsneurone oder der
in den Thalamus eindringenden Hauptfaserungen — also vor allem
der Strahlung des roten Kerns + Bindearms sowie der Schleife —
die Funktion des Striatum herahsetzt und so Symptome des
Striatumsyndroms hervorruft. Dabei mag für die verschiedenen
thalamopetalen Bahnen die indirekte Verbindung mit um + % + ucF
eine verschieden intensive sein und ihr Ausfall dementsprechend
in ungleich starker Weise die Striatumfunktion beeinflussen. Auch
hier können wir mit Nutzen die Analogie mit den Funktions-
störungen der motorischen Rinde heranziehen. In der spastischen
Lähmung fehlen nicht beliebige motorische Anreize, sondern solche
hoher Coordination. Diese Goordination wird von der medialen
Schleife beeinflußt. Dieselbe endigt nach einer Unterbrechung im
Thalamus in den Feldern des Gyrus centralis posterior. Von dort
entsenden Associationsneurone ihre Axone in die motorische
Region oder Area gigantopyramidalis. Eine Unterbrechung dieser
indirekt der motorischen Rinde periphere Reize zuführenden Bahn
schädigt den coordinierten Charakter der Kinesen der motorischen
Region. Es äußert sich dieses in einer Ataxie der von der Area
gigantopyramidalis angeregten Bewegungen. Dagegen ruft eine
Zerstörung der Sehbahn — d. h. der Faserung zwischen Corpus
geniculatum laterale und der in weniger enger Weise mit der
motorischen Rinde verbundenen Area striata — eine solche Ataxie
nicht hervor. Besteht aber einmal eine Schleifenataxie, so wird sie
durch eine beiderseitige Zerstörung der Sehstrahlung noch ver-
mehrt. Wir sehen also hier, wie die Erkrankung zweier indirekt
mit der Area gigantopyramidalis verknüpften Rindenzentren infolge
ungleich enger Faserverknüpfung mit der Area gigantopyramidalis
verschieden stark die Funktion der letzteren beeinträchtigt. Auf
analoge Striatumstörungen können wir uns bei Schädigungen der
den übrigen Thalamuskernen aus subthalamischen Zentren zu-
fließenden Bahnen gefaßt machen.
Als eine solche Störung würden wir die sogen. Bindearm-
chorea auffassen, wenn sie in Wirklichkeit existiert. Unsere