In seinem Technischen Lehrbuch der Histologie erwähnt
RANViER\ daß im Knorpel der Sclera des grünen Frosches (escu-
lenta) in den Zellen am vorderen, der Cornea zugekehrten Rande
Pigmentkörner in größerer oder geringerer Menge angetroffen
werden. Es ist dies, soviel ich weiß, bis jetzt die einzige Angabe
über pigmenthaltige Knorpelzellen, aber es ist doch von großem
Interesse für die Zusammengehörigkeit der drei Gewebsformen
der Bindesubstanzen: Bindegewebe, Knorpel und Knochen, daß
nicht nur in der Zwischensubstanz bei allen dreien die gleichen
Elemente: collagene und elastische Fasern, Vorkommen, sondern,
daß sich auch im Stoffwechsel der Zellen gewisse Übereinstim-
mungen nachweisen lassen. So finden wir, wie im'Bindegewebe,
auch im Knorpel häufig Fett in den Zellen, ja bei einzelnen Knor-
peln, wie im Ohrknorpel der Ratte, kommt Fett so reichlich vor,
sind die Knorpelzellen auf Kosten der Zwischensubstanz fast so
vergrößert und mit so großen Fettropfen erfüllt wie im ausgebil-
deten Fettgewebe. Im Bindegewebe sind granuläre Einlagerungen
sehr verbreitet, z. B. in den Mastzellen. Auch im Knorpel kennen
wir ähnliche Granula, die z. B. in den Zellen in der Nähe des freien
Randes des Episternalknorpels des Frosches schon im lebens-
frischen Zustand zu sehen sind, sich zwar nicht wie die Mast-
zellengranula mit Dahliaviolett aber leicht vital mit Neutralrot,
auch mit Methylenblau färben lassen. Endlich kommen bei den
verschiedenen Wirbeltierklassen im Bindegewebe ungemein ver-
breitet körnige Pigmente in den sogenannten Pigmentzellen oder
Chromatophoren vor. Deshalb ist es von Wichtigkeit, daß auch
im Knorpel Pigmentkörner in den Zellen gefunden wurden. Da
aber in dem von RANviER angegebenen Präparat das Pigment
nur am vordersten ganz dünn auslaufenden Rand des Knorpels
gefunden wird, so ist es sehr schwer zu entscheiden, ob die be-
treffenden Zellen auch wirklich mitten in der Knorpelsubstanz
i L. RANviERs Technisches Lehrbuch der Histologie. Übersetzt von
NicATi und Wyss. Leipzig, F. C. W. Vogel, 1877, Seite 265.
RANViER\ daß im Knorpel der Sclera des grünen Frosches (escu-
lenta) in den Zellen am vorderen, der Cornea zugekehrten Rande
Pigmentkörner in größerer oder geringerer Menge angetroffen
werden. Es ist dies, soviel ich weiß, bis jetzt die einzige Angabe
über pigmenthaltige Knorpelzellen, aber es ist doch von großem
Interesse für die Zusammengehörigkeit der drei Gewebsformen
der Bindesubstanzen: Bindegewebe, Knorpel und Knochen, daß
nicht nur in der Zwischensubstanz bei allen dreien die gleichen
Elemente: collagene und elastische Fasern, Vorkommen, sondern,
daß sich auch im Stoffwechsel der Zellen gewisse Übereinstim-
mungen nachweisen lassen. So finden wir, wie im'Bindegewebe,
auch im Knorpel häufig Fett in den Zellen, ja bei einzelnen Knor-
peln, wie im Ohrknorpel der Ratte, kommt Fett so reichlich vor,
sind die Knorpelzellen auf Kosten der Zwischensubstanz fast so
vergrößert und mit so großen Fettropfen erfüllt wie im ausgebil-
deten Fettgewebe. Im Bindegewebe sind granuläre Einlagerungen
sehr verbreitet, z. B. in den Mastzellen. Auch im Knorpel kennen
wir ähnliche Granula, die z. B. in den Zellen in der Nähe des freien
Randes des Episternalknorpels des Frosches schon im lebens-
frischen Zustand zu sehen sind, sich zwar nicht wie die Mast-
zellengranula mit Dahliaviolett aber leicht vital mit Neutralrot,
auch mit Methylenblau färben lassen. Endlich kommen bei den
verschiedenen Wirbeltierklassen im Bindegewebe ungemein ver-
breitet körnige Pigmente in den sogenannten Pigmentzellen oder
Chromatophoren vor. Deshalb ist es von Wichtigkeit, daß auch
im Knorpel Pigmentkörner in den Zellen gefunden wurden. Da
aber in dem von RANviER angegebenen Präparat das Pigment
nur am vordersten ganz dünn auslaufenden Rand des Knorpels
gefunden wird, so ist es sehr schwer zu entscheiden, ob die be-
treffenden Zellen auch wirklich mitten in der Knorpelsubstanz
i L. RANviERs Technisches Lehrbuch der Histologie. Übersetzt von
NicATi und Wyss. Leipzig, F. C. W. Vogel, 1877, Seite 265.