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Ewald, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 17. Abhandlung): Über pigmenthaltige Knorpelzellen und eine Methode der Färbung der Knorpelzellkapseln — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36569#0005
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Über pigmenthaltige Knorpelzellen.

(B. 17) 5

Man hält sich eine Stammlösung von 0,1 grm. Methylenblau
(rectific. von GRÜBLER) in 100 ccm halbprozentiger Kochsalz-
lösung. Diese Lösung wird vor dem Gebrauch filtriert und mit
der gleichen oder doppelten Menge halbprozentiger Kochsalz-
lösung verdünnt. In der stärkeren Lösung sind die Präparate
schon nach zwei Minuten genügend gefärbt, in der schwächeren
etwa nach 4 — 5 Minuten. Sie werden dann in halbprozentiger
Kochsalzlösung abgespült und können auch darin untersucht
werden. Um Dauerpräparate herzustellen, werden die Präparate
erst zur Fixierung der Färbung für etwa eine Viertelstunde in
zehnprozentige Lösung von molybdänsaurem Ammoniak (BETHE)
gebracht , dann gut in destilliertem Wasser ausgewaschen und durch
96prozentigen, dann absoluten Alkohol, Xylol, in Balsam über-
geführt. Die Präparate sind mit der innern Fläche nach oben
unter das Deckglas zu legen.
Hat man die Präparate nicht zu lange in der Farblösung
liegen gelassen, so kann man es leicht erreichen, daß nur die Knor-
pelzellkapseln gefärbt sind, und zwar nicht blau sondern violett.
Kamen die Präparate nicht lebensfrisch, sondern schon abgestor-
ben in die Farblösung, so färben sich nicht die Kapseln, sondern
die Zellkerne und zwar blau. Bei gelungener Kapselfärbung er-
scheint nur die Kapsel als feine Linie um die Zelle gefärbt (Fig. i
links), und bei etwas stärkerer Färbung sieht man die Kapsel
auch auf der Fläche mehr oder weniger tief gefärbt (Fig. 1 rechts).
Die Kerne der Zellen sind vollkommen farblos, aber gut konser-
viert und selbst am Canadabalsampräparat noch deutlich zu er-
kennen. Das Protoplasma der Zellen ist offenbar gar nicht ge-
schrumpft und erfüllt den ganzen freien Raum in der Knorpcl-
kapsel. An etwas stärker gefärbten Stellen sieht man dann auch
außen von der Kapsel noch einen Hof der Knorpelsubstanz ge-
färbt, der allmählich blasser werdend in die ungefärbte Knorpel-
substanz übergeht, aber auch an solchen Stellen ist die Kapsel,
d. h. der zunächst an der Zelle gelegene Teil der Knorpelzwischen-
substanz, wesentlich stärker gefärbt. An den äußeren Rändern
des Präparates, wo das Knorpelgewebe durch den Scherenschnitt
freigelegt ist, ist die Knorpelsubstanz meist stärker gefärbt und
da sieht man oft Zellgruppen von 2 oder 4 Zellen, die offenbar durch
Teilung aus einer hervorgegangen sind, in gemeinsamen gefärbten
Höfen liegen (Fig.2). Sehr häufig werden bekanntlich zwischen den
gewöhnlichen Knorpelzellen auch etwas größere zweikernige ange-
troffen.
 
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