Metadaten

Ewald, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 17. Abhandlung): Über pigmenthaltige Knorpelzellen und eine Methode der Färbung der Knorpelzellkapseln — Heidelberg, 1919

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36569#0006
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
6 (B. 17)

ÄUGUST EWALD :

Durchmustert man nun den nach vorn, nach der Cornea zu,
gelegenen Rand des Knorpels, so wird man zwar nicht in allen
Stücken, aber doch immer in einigen, Stellen finden, wo in den
Knorpelzellen dunkelbraune Pigmentkörner liegen, manchmal nur
einzelne Körnchen, manchmal auch ganze Körnerhäufchen (Fig. 3).
Sehr selten findet man Zellen, deren größerer Teil mit Pigment er-
füllt ist. Die Zellen am Vorderrande sind kleiner als im übrigen
Knorpel und meist von vorn nach hinten abgeplattet. An Prä-
paraten mit gelungener Kapselfärbung kann man sich nun sicher
überzeugen, daß die Pigmentkörnchen im Kapselraum liegen,
mithin wirklich in Knorpelzcllen enthalten sind. Am besten sieht
man dies bei Untersuchung in halbprozentiger Kochsalzlösung
direkt nach der Färbung, aber auch am Canadabalsampräparat
kann man sich noch davon überzeugen.
In anderen Knorpeln von Rana esculenta kommt kein Pig-
ment vor. Es war mir aber doch sehr unwahrscheinlich, daß nur
im Scleralknorpel von Rana esculenta und nicht auch bei ver-
wandten Tieren Pigment im Knorpel Vorkommen sollte, und schon
im ersten Präparat, das ich in gleicher Weise von Rana tempo-
raria anfertigte, fand ich auch recht zahlreiche pigmenthaltige
Knorpelzellen im Cornealrand des Scleralknorpels. Das Auge
von Temporaria ist nur insofern weniger günstig, hauptsächlich
zur Eeobachtung im frischen Zustand, weil die ganze Sclera sehr
reich an Guaninzellen ist. Es findet sich hier keine guaninfreie
Rulbushälfte, aber in Canadabalsam wird das Präparat, wenn auch
das Guanin nicht durchsichtig wird, doch soweit aufgehellt, daß
man sich von dem Vorhandensein von Pigment im Knorpel über-
zeugen kann und zwar kommen Stellen vor, wo sich sogar recht
viel Pigment in den Knorpelzellen findet. Auch bei Rana tempo-
raria nur im vorderen der Cornea zugekchrten Rande des Scleral-
knorpels, der aber nicht wie bei esculenta mit glattem Rand endigt,
sondern mit vielen zungenförmigen, manchmal gelappten Fort-
sätzen in das gewöhnliche Bindegewebe der Sclera vorstößt.
Gerade in solchen Fortsätzen liegen oft die Pigmentknorpelzellen
(Fig. 4. Diese Figur ist bei stärkerer Vergrößerung gezeichnet wde
Fig. 1—3, mit Kompensations-Okular Nr. 6, statt mit Nr. 4).
Wenn man die Präparate nach Fixation mit molybdänsaurem
Ammoniak und dem Auswaschen in Wasser mehrere Stunden in
Alkohol liegen läßt, so kann man auch nachträglich noch die
Kerne färben, am besten mit P. MAYERS sogen. ,,Neuer Cochenille-
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften