16 (B.18)
GEORG KLEBS:
lebende Ultrafilter durchzudringen. Nach meinen Erfahrungen ist
das Gallein ein vortreffliches Mittel, eine Vitalfärbung der Farn-
prothallien hervorzurufen. Allerdings will man in 24 Stunden
schon eine Vitalfärbung beobachten, so muß man eine Lösung von
0,1% anwenden, bei der bereits einzelne Prothallien absterben.
Man findet einzelne lebende, gefärbte Prothallien noch nach 14
Tagen (Versuch im Dunkeln). In Lösungen von 0.01% wird man
anfangs gar nicht oder spärlich vitalgefärbte Zellen finden; all-
mählich steigert sich die Zahl von solchen. Im Licht verfärbt sich
die Galleinlösung nach einiger Zeit, unter Ausscheidung von
schwarzen Körnchen wird sie grünlich gelb. Die rötlich-violette
Färbung des Zellsaftes tritt in solchen Lösungen nach mehreren
Wochen sehr scharf hervor.
Das Wells chwarz, das bisher noch nicht geprüft worden ist,
gehört allem Anscheine nach zu den hoch kolloiden Farbstoffen,
da die Lösung durch Elektrolyte gefällt wird. Selbst bei einer
0.1% Lösung dauert es mehrere Tage, bis man vereinzelt eine
rötlich-violette Färbung des Zellsaftes beobachten kann; sie zeigt
sich besonders an den alten basalen Zellen von Ceratopteris, wäh-
rend Pteris meist ganz ungefärbt ist. Der Nachweis ist sicher,
wenn auch bei schwacher Färbung nicht immer zu führen, weil
die gleichen basalen Zellen im Leben ihre Zellwand bläulich
schwärzlich färben. Bei jüngeren wachsenden Zellen habe ich keine
Vitalfärbung beobachten können.
Alizarinrot. Die Lösung von 0.1% tötet in wenigen Tagen
die Prothallien; eine solche von 0.01% läßt einen Teil von ihnen
lebend, diejenige von 0.001% schädigt sehr langsam. Für die
Vitalfärbung kommt die Konzentration von 0.01 % in Betracht,
da in dieser nach einigen Tagen die Färbung des Zellsaftes
bei einzelnen Zellen, schließlich bei vielen nach 10-—14 Tagen
hervortritt. Alizarin ist ein empfindlicher Indikator; infolge
der sauren Reaktion des Zellsaftes ist die Färbung rein gelblich.
Das Merkwürdige ist, daß allmählich in den noch lebenden
Zellen der Farbstoff in Form eines glänzend gelben stein-
artigen Kristallhäufchens auskristallisiert. Fügt man etwas
Natrium-Karbonat hinzu, so färbt sich nicht bloß der Zellsaft
sondern auch der Kristallfleck intensiv rot. Es scheint sich
also hier nicht um eine Speicherung des Farbstoffes, sondern
um eine durch gewisse Bestandteile des Zellsaftes geförderte
Kristallisation zu handeln.
GEORG KLEBS:
lebende Ultrafilter durchzudringen. Nach meinen Erfahrungen ist
das Gallein ein vortreffliches Mittel, eine Vitalfärbung der Farn-
prothallien hervorzurufen. Allerdings will man in 24 Stunden
schon eine Vitalfärbung beobachten, so muß man eine Lösung von
0,1% anwenden, bei der bereits einzelne Prothallien absterben.
Man findet einzelne lebende, gefärbte Prothallien noch nach 14
Tagen (Versuch im Dunkeln). In Lösungen von 0.01% wird man
anfangs gar nicht oder spärlich vitalgefärbte Zellen finden; all-
mählich steigert sich die Zahl von solchen. Im Licht verfärbt sich
die Galleinlösung nach einiger Zeit, unter Ausscheidung von
schwarzen Körnchen wird sie grünlich gelb. Die rötlich-violette
Färbung des Zellsaftes tritt in solchen Lösungen nach mehreren
Wochen sehr scharf hervor.
Das Wells chwarz, das bisher noch nicht geprüft worden ist,
gehört allem Anscheine nach zu den hoch kolloiden Farbstoffen,
da die Lösung durch Elektrolyte gefällt wird. Selbst bei einer
0.1% Lösung dauert es mehrere Tage, bis man vereinzelt eine
rötlich-violette Färbung des Zellsaftes beobachten kann; sie zeigt
sich besonders an den alten basalen Zellen von Ceratopteris, wäh-
rend Pteris meist ganz ungefärbt ist. Der Nachweis ist sicher,
wenn auch bei schwacher Färbung nicht immer zu führen, weil
die gleichen basalen Zellen im Leben ihre Zellwand bläulich
schwärzlich färben. Bei jüngeren wachsenden Zellen habe ich keine
Vitalfärbung beobachten können.
Alizarinrot. Die Lösung von 0.1% tötet in wenigen Tagen
die Prothallien; eine solche von 0.01% läßt einen Teil von ihnen
lebend, diejenige von 0.001% schädigt sehr langsam. Für die
Vitalfärbung kommt die Konzentration von 0.01 % in Betracht,
da in dieser nach einigen Tagen die Färbung des Zellsaftes
bei einzelnen Zellen, schließlich bei vielen nach 10-—14 Tagen
hervortritt. Alizarin ist ein empfindlicher Indikator; infolge
der sauren Reaktion des Zellsaftes ist die Färbung rein gelblich.
Das Merkwürdige ist, daß allmählich in den noch lebenden
Zellen der Farbstoff in Form eines glänzend gelben stein-
artigen Kristallhäufchens auskristallisiert. Fügt man etwas
Natrium-Karbonat hinzu, so färbt sich nicht bloß der Zellsaft
sondern auch der Kristallfleck intensiv rot. Es scheint sich
also hier nicht um eine Speicherung des Farbstoffes, sondern
um eine durch gewisse Bestandteile des Zellsaftes geförderte
Kristallisation zu handeln.