Funktionsbeginn in den Harnorganen von Kaulquappen. (B. 9) 9
einigen Tagen sind nur noch blaue Tropfen zu erkennen. Die ver-
schiedenen Stadien der Färbung verfolgt man am besten in frisch
zerzupften Präparaten; sie lassen sich auch bequem in Dauer-
präparaten erhalten. Hierfür empfehle ich Sublimat, entweder
als konz. wässerige Lösung oder als Sublimat-Kochsalzlösung. In
beiden Gemischen werden die Granula ausgezeichnet erhalten,
während das sonst für diese Farbstoffe so sehr empfohlene Formalin
leicht einen Teil des Farbstoffes hinausdiffundieren läßt.
An die Fixierung schließt sich die Jodierung, Entwässerung
und Einbettung möglichst bald an. Man vermeide zu lange dauern-
den Aufenthalt in Alkohol. Ich verwende seit langer Zeit mit
bestem Erfolge die Celloidin-Zedernholz-Paraffin-Einbettung nach
JoRDAN (s. Encyclopädie d. mikr. Techn.), schneide Serien von
5 bis 7,5 u Schnittdicke. Zur Nachfärbung kann man Alaunkarmin
oder Hämatoxylin nach HANSEN mit Differenzierung in Pikrin-
säure oder Magdalarot (nach dem Rezept von Carbolfuchsin her-
gestellt) verwenden.
Uber die Theorie dieser sogen. Vitalfärbung ist in den
letzten Jahren viel diskutiert worden. Alle Forscher sind sich
heute darin einig, daß diese nur mit sauren Farbstoffen zu erzielen-
den Bilder auf andere Weise Zustandekommen als die mit basischen
Farbstoffen zu erhaltenden Granulafärbungen (Neutralrot, Methy-
lenblau usw.). Mit den zuletzt genannten Farbstoffen werden ohne
Zweifel viele präexistente Gebilde im Zellinnern gefärbt, seien dies
nun Nahrungsvakuolen, phagozytierte Massen oder wichtigere
Protoplasmabestandteile, eine Frage, auf die ich hier nicht näher
eingehen will. Die sauren Farbstoffe dagegen scheinen gar keine
auch sonst bekannten Bildungen in den Zellen darzustellen: zwar
hat es auch hier nicht an Forschern gefehlt, die als Grundlage der
sauren Farbstoffgranula besondere Protoplasmabestandteile wie
Plasmosomen, Chondriosomen oder auch für sich allein unsichtbare
chemische Gruppen, Chemorezeptoren angenommen haben. In
der erwachsenen Niere der Säuger sind besonders die sogen. Stäb-
chen in den Hauptstückzellen als Speicherungsträger angesehen
worden. Es würde zu weit führen, die verschiedenen Ansichten
hier im einzelnen zu widerlegen. Alle diese nur aus morphologischer
Betrachtung entstandenen Ansichten werden aber hinfällig ange-
sichts der Experimente und Überlegungen, die sich aus der Berück-
sichtigung der Eigenschaften der Farbstoffe und der Natur des
Färbevorganges ergeben. Seit HoEBER, KEMPNER und CHASSiN
einigen Tagen sind nur noch blaue Tropfen zu erkennen. Die ver-
schiedenen Stadien der Färbung verfolgt man am besten in frisch
zerzupften Präparaten; sie lassen sich auch bequem in Dauer-
präparaten erhalten. Hierfür empfehle ich Sublimat, entweder
als konz. wässerige Lösung oder als Sublimat-Kochsalzlösung. In
beiden Gemischen werden die Granula ausgezeichnet erhalten,
während das sonst für diese Farbstoffe so sehr empfohlene Formalin
leicht einen Teil des Farbstoffes hinausdiffundieren läßt.
An die Fixierung schließt sich die Jodierung, Entwässerung
und Einbettung möglichst bald an. Man vermeide zu lange dauern-
den Aufenthalt in Alkohol. Ich verwende seit langer Zeit mit
bestem Erfolge die Celloidin-Zedernholz-Paraffin-Einbettung nach
JoRDAN (s. Encyclopädie d. mikr. Techn.), schneide Serien von
5 bis 7,5 u Schnittdicke. Zur Nachfärbung kann man Alaunkarmin
oder Hämatoxylin nach HANSEN mit Differenzierung in Pikrin-
säure oder Magdalarot (nach dem Rezept von Carbolfuchsin her-
gestellt) verwenden.
Uber die Theorie dieser sogen. Vitalfärbung ist in den
letzten Jahren viel diskutiert worden. Alle Forscher sind sich
heute darin einig, daß diese nur mit sauren Farbstoffen zu erzielen-
den Bilder auf andere Weise Zustandekommen als die mit basischen
Farbstoffen zu erhaltenden Granulafärbungen (Neutralrot, Methy-
lenblau usw.). Mit den zuletzt genannten Farbstoffen werden ohne
Zweifel viele präexistente Gebilde im Zellinnern gefärbt, seien dies
nun Nahrungsvakuolen, phagozytierte Massen oder wichtigere
Protoplasmabestandteile, eine Frage, auf die ich hier nicht näher
eingehen will. Die sauren Farbstoffe dagegen scheinen gar keine
auch sonst bekannten Bildungen in den Zellen darzustellen: zwar
hat es auch hier nicht an Forschern gefehlt, die als Grundlage der
sauren Farbstoffgranula besondere Protoplasmabestandteile wie
Plasmosomen, Chondriosomen oder auch für sich allein unsichtbare
chemische Gruppen, Chemorezeptoren angenommen haben. In
der erwachsenen Niere der Säuger sind besonders die sogen. Stäb-
chen in den Hauptstückzellen als Speicherungsträger angesehen
worden. Es würde zu weit führen, die verschiedenen Ansichten
hier im einzelnen zu widerlegen. Alle diese nur aus morphologischer
Betrachtung entstandenen Ansichten werden aber hinfällig ange-
sichts der Experimente und Überlegungen, die sich aus der Berück-
sichtigung der Eigenschaften der Farbstoffe und der Natur des
Färbevorganges ergeben. Seit HoEBER, KEMPNER und CHASSiN