Metadaten

Möllendorff, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 9. Abhandlung): Über Funktionsbeginn und Funktionsbestimmung in den Harnorganen von Kaulquappen — Heidelberg, 1919

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36561#0014
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
14 (B. 9)

W. V. MOELLENDORFF:

chen und den dicken Teil des gemeinsamen Ganges eingenommen.
Fig. 3 und 4 geben eine Vorstellung von der feineren Anordnung
des Farbstoffes im Zellinnern. Die Farbstofftropfen, die in Wirk-
lichkeit eine verschieden starke blaue Farbe besitzen, sind in der


Fig. 3. Querschnitt durch den Speicherungsabschnitt der Vomiere einer
Kaulquappe. Vitale Trypanblauspeicherung. Trypanblautröpfchen schwarz,
dazwischen sehr feine Pigmentkörnchen. Zeiß Apochr. 1mm. 2 mm, Go.Oc.4,
Vergr. 920fach. (Gez. Schilling.)

Figur schwarz dargestellt worden. Von dem Zellinhalt sind außer
ihnen und den Zellkernen nur die sehr feinen Pigmentkörnchen
gezeichnet. Die Farbstofftropfen sind sehr verschieden groß, wo-
bei die größeren Tropfen im allgemeinen an der Zellenbasis hegen.
Dicht unterhalb des Bürstensaumes liegen nur kleine Tröpfchen.
Es ist lehrreich, hiermit die Beschreibung zu vergleichen, die GuR-
wiTSCH für erwachsene Froschnieren gibt. Ohne auf die übrigen
Einzelheiten der Darstellung dieses Autors einzugehen, sei hier
nur daran erinnert, daß G. gewissen Kondensatoren die Aufgabe
zuerteilt, die Farbstoffe zu speichern; diese vakuolären Gebilde
sollen sich auf einer Wanderung von der Zellenbasis nach dem
Bürstensaum zu dauernd vergrößern, um an dieser Stelle ihren
Inhalt in das Kanälchenlumen zu ergießen. Ich habe schon anderen
Ortes auf das Unhaltbare dieser Vorstellung hingewiesen. Ein
Blick auf die Fig. 3 lehrt, daß die hier durchaus typisch wieder-
gegebene Anordnung der Farbstofftropfen gerade die umgekehrte
Lagerung erkennen läßt, als nach GuRWiTSCHs Theorie zu erwarten
wäre. Nur nebenbei sei gesagt, daß es mir ebensowenig wie anderen
Forschern gelungen ist, einwandfreie Bilder zu finden, die für
eine Entleerung des Vakuoleninhaltes sprechen.
Fig. 4, ein Flachschnitt durch die Kanälchenwandung, zeigt
die regelmäßige Anordnung der Farbstofftropfen in der Umgebung
des Zellkernes.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften