Über ein menschliches Ei in situ.
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glaube mich hierdurch vor Fehlern geschützt zu haben. Eine ge-
ringe Asymmetrie des Primitivstreifens muß auf diese Verdrehung
zurückzuführen sein. In älteren Stadien sind zwar Asymmetrien
beobachtet, aber in so jungen Embryonalgebilden ist nur bei De-
beyre ein Hinweis auf Asymmetrien zu finden.
Der verhältnismäßig gute Erhaltungszustand des Eies gestat-
tete eine eingehende histologische Untersuchung. Besonders wurde
das Verhalten des Trophoblast zu den Capillaren und Drüsen der
Schleimhaut untersucht.
Die Capillaren sind gegen die Einbettungsstelle erweitert und
dicht mit wohlerhaltenen Blutkörperchen gefüllt. Einmündungen
von Capillaren in den intervillösen Raum sind zahlreich zu beobach-
ten. Immer ist dabei eine Zerstörung des Endothels zu sehen, und
zwar beginnt diese Zerstörung stets auf der dem Trophoblast zu-
gekehrten Seite. Die Degeneration des Endothels wurde vielfach
ohne direkten Zusammenhang mit fötalen Elementen beobachtet.
So sind zahlreiche bluterfüllte Räume in unmittelbarer Einähe zu
sehen — oft nur durch eine schmale deciduale Zellbrücke vom
intervillösen Raum getrennt —, die keine Spur von Endothelaus-
kleidung erkennen lassen. Sie können nur auf dem Verfolg der Serie
als von Capillaren herstammend bestimmt werden. Das umgebende
Deciduagewebe ist an diesen Stellen durch rote Blutkörperchen
infiltriert, die aus den Capillarräumen ausgetreten sein müssen. An
den großen Venensinus, die sich am Rande des Eies befinden, ist
diese Degeneration des Endothels besonders deutlich zu verfolgen.
Oft ist die Einmündung dieser Sinus in den intervillösen Raum mit
Haufen von vakuolisierten Riesenzellen besetzt. An einer Stelle
ist die Einmündung durch einen großen Propf zusammengebackener
roter Blutkörperchen, der wie ein Thrombus geschichtet ist, ver-
stopft. Riesenzellen finden sich auch vereinzelt frei im Gefäßlumen,
selbst weit ab von der Trophoblastschale. In der capsulären Zone
finden sich, zahlreiche prall mit Blut gefüllte Capillaren.
Die Uterusdrüsen in Einähe zeigen ebenfalls degenerative Ver-
änderungen ihrer Epithelauskleidung. Ihre Lumina sind stark er-
weitert und mit Blut erfüllt. Je näher die Drüsen an der Eihöhle
liegen, um so deutlicher ist die Degeneration des Epithels. Stets
beginnt sie an der dem Trophoblast zugekehrten Wand des Drüsen-
raumes ohne Zusammenhang mit fötalen Zellen. Die Degeneration
beginnt zunächst mit einer Auflockerung des Epithels, dann werden
die Zellen abgehoben und liegen oft einzeln und in Häufchen zu-
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glaube mich hierdurch vor Fehlern geschützt zu haben. Eine ge-
ringe Asymmetrie des Primitivstreifens muß auf diese Verdrehung
zurückzuführen sein. In älteren Stadien sind zwar Asymmetrien
beobachtet, aber in so jungen Embryonalgebilden ist nur bei De-
beyre ein Hinweis auf Asymmetrien zu finden.
Der verhältnismäßig gute Erhaltungszustand des Eies gestat-
tete eine eingehende histologische Untersuchung. Besonders wurde
das Verhalten des Trophoblast zu den Capillaren und Drüsen der
Schleimhaut untersucht.
Die Capillaren sind gegen die Einbettungsstelle erweitert und
dicht mit wohlerhaltenen Blutkörperchen gefüllt. Einmündungen
von Capillaren in den intervillösen Raum sind zahlreich zu beobach-
ten. Immer ist dabei eine Zerstörung des Endothels zu sehen, und
zwar beginnt diese Zerstörung stets auf der dem Trophoblast zu-
gekehrten Seite. Die Degeneration des Endothels wurde vielfach
ohne direkten Zusammenhang mit fötalen Elementen beobachtet.
So sind zahlreiche bluterfüllte Räume in unmittelbarer Einähe zu
sehen — oft nur durch eine schmale deciduale Zellbrücke vom
intervillösen Raum getrennt —, die keine Spur von Endothelaus-
kleidung erkennen lassen. Sie können nur auf dem Verfolg der Serie
als von Capillaren herstammend bestimmt werden. Das umgebende
Deciduagewebe ist an diesen Stellen durch rote Blutkörperchen
infiltriert, die aus den Capillarräumen ausgetreten sein müssen. An
den großen Venensinus, die sich am Rande des Eies befinden, ist
diese Degeneration des Endothels besonders deutlich zu verfolgen.
Oft ist die Einmündung dieser Sinus in den intervillösen Raum mit
Haufen von vakuolisierten Riesenzellen besetzt. An einer Stelle
ist die Einmündung durch einen großen Propf zusammengebackener
roter Blutkörperchen, der wie ein Thrombus geschichtet ist, ver-
stopft. Riesenzellen finden sich auch vereinzelt frei im Gefäßlumen,
selbst weit ab von der Trophoblastschale. In der capsulären Zone
finden sich, zahlreiche prall mit Blut gefüllte Capillaren.
Die Uterusdrüsen in Einähe zeigen ebenfalls degenerative Ver-
änderungen ihrer Epithelauskleidung. Ihre Lumina sind stark er-
weitert und mit Blut erfüllt. Je näher die Drüsen an der Eihöhle
liegen, um so deutlicher ist die Degeneration des Epithels. Stets
beginnt sie an der dem Trophoblast zugekehrten Wand des Drüsen-
raumes ohne Zusammenhang mit fötalen Zellen. Die Degeneration
beginnt zunächst mit einer Auflockerung des Epithels, dann werden
die Zellen abgehoben und liegen oft einzeln und in Häufchen zu-