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Gradenwitz, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 3. Abhandlung): Plan für einen Index zum Theodosianus — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32149#0007
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Plan für einen Index zum Theodosianus.

den ersten Teil von Justinians Corpus juris civilis in Angriff
h’aben, und sodann bietet der Codex Theodosianus eine im Ver-
gleich zum Justinianus reinere, und wie Mitteis’ Arbeiten ge-
zeigt haben; eine gerade für die Forschung unserer Zeit ergiebige
Quelle des Rechtes von Konstantin bis Theodosius.

Die Ausgabe des Theodosianus ist von Mommsen (adsumpto
apparatu P. Krügeri) noch eben vollendet worden; sie bietet
die Grundlage für einen Index, der vor denen des großen Jacobus
Gothofredus den Vorzug der Vollständigkeit haben soll.

Nun könnte es als ausgemacht gelten, daß auch der Index
zum Theodosianus im Stile des Digestenindex lediglich als Vor-
arbeit zu einem Vocabularium herzustellen sei, allein es ist
folgendes zu erwägen:

Das Vocabularium Jurisprudentiae Romanae ist im Jahre 1886
begonnen; es hatte durch die SAViGNY-Stiftung drei große Aka-
demien hinter sich und verfügt nunmehr über die königliche
Spende vom Jahre 1900; es erfreut sich nach Ernst Theodor
Schulze’s und meinem Rücktritt noch der staunenswerten Arbeits-
kraft von Rernhard Kübler und der Mitarbeit manches anderen
bewährten Mannes; es besitzt als ständigen Berater seiner aka-
demischen Kommission den Gelehrten, der Heumann’s Iland-
lexikon zum Rang eines Lehrbuches in Wörterbuchform empor-
arbeitet, und es bedient sich gelegentlich gewiß des Rates der
ausgezeichneten Romanisten, welche der Königlich Preußischen
Akademie als Korrespondenten angehören; auch hat die diri-
gierende Kommission dem ersten Bande die Worte „in memoriam
Theodori Mommsen, qui hoc opus fundavit“ vorausgeschickt und
durch diese Widmung gewissermaßen die Fahne in den Feind
geworfen; trotzdem überwindet das große Werk nur iangsam
die immensen Schwierigkeiten der Ausführung.

Unter solchen Umständen erscheint es passend, beim Index
zum Theodosianus zwar auch davon auszugehen, daß auf seiner
Grundlage ein Vocabularium zu erstreben sei, aber den Index
selbst so einzurichten, daß er, auch wenn auf das Vocabularium
verzichtet werden muß, an sich selbst ein brauchbares, bequemes
und namentlich ein nicht an einen einzigen Ort gebundenes
Hilfsmittel abgibt.

Daher denke ich, einer schon von anderen angewendeten
Methodc folgend, nicht die einzelnen Worte, sondern ganze Sätze
abschreiben und mechanisch vervielfältigen zu lassen; das
 
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