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Rudolf Pagenstecher :
rührende Zusammenstellung der Amme mit ihrem Schützling
gehen auf das fünfte Jahrhundert zurück — wir besitzen ja das
Bild, in dem man das Original yermutete —. Ebenso kehrt der
Pädagoge in den meisten Monumenten wieder. Die Zusammen-
fügung aher von Brüdern und Schwestern ist ganz verschieden
behandelt und nur auf eng zusammengehörenden Denkmälern
einander ähnlich oder entsprechend. Leider hat unser Terra-
kottenzyklus die Mutter selbst, etwa mit ihrer jüngsten Tochter
gruppiert, nicht erhalten, aber der Pädagog ist das Spiegelbild
der Florentiner Statue. Wir kommen jetzt, nachdem wir die
Überheferung durchgesehen haben, um an sie anknüpfen zu
könnem an unsere Terrakotten selbst, um sie in die monumentale
Überheferung einzureihen, was von Shebelew nicht weiter ge-
schehen isp wobei uns die nun hinzugekommenen Stücke in
Hamburg von besonderem Nutzen sein werden.
Die Beschreibung der Wiener Terrakotten kann ich mir er-
sparen, da, sie von Masner so eingehend und ausführlich ge-
geben ist. Die Abbildungen bei Stark sind z. T. wegeti falscher
Restauration nicht mehr maßgebend. Durch die neue Zusammen-
setzung werden die Bewegungen sehr viel freier und glücklieher.
Wir haben nur die beiden Hamburger Niobiden näher zu be-
sprechen.
Der sterbende Niohide (Taf. II a). Höhe 14V2 cm. Voll-
ständig erhalten. Kopf angesetzt, doch zugehörig. Pfeillöcher
nicht vorhanden. Das Motiv ist aus der A-bbildung hinreichend
klar, die aber leider den schmerzvollen Ausdruck des Gesichtes
nicht wiederzugeben vermochte. Der Jiingling stürzt im Laufe
nach 1. getroffen zusammen. Noch hat das Ivnie den Boden
nicht berührt, aber im nächsten Augenblicke wird er tot zu-
sammenbrechen. Der linke Arm hängt nach unten, die Hand
greift ins Leere, um einen Halt zu suchen, der rechte Arm ver-
schwindet hinter dem Körper: an der rechten Hüfte ist der
tödliche Pfeil eingedrungen und schmerzvoll ist das Antlitz zum
Himmel gewendet. — Die Arbeit am Ivörper ist recht gut, nur
durch die Reste des weißen Überzuges undeutlich gemacht.
Der tote Niobide (Taf. I). Länge 20 cm. Er liegt. in
steifer, gerader Haltung hingestreckt. Der lockige Kopf ist zurück-
gesunken und die Augen sind lialb gebrochen. Mitten auf der
Brust hat ihn ein Pfeil getroffen, einen zweiten hielt die linke
Hand (für einen Jagdspeer ist kein Platz). Die rechte Hand
Rudolf Pagenstecher :
rührende Zusammenstellung der Amme mit ihrem Schützling
gehen auf das fünfte Jahrhundert zurück — wir besitzen ja das
Bild, in dem man das Original yermutete —. Ebenso kehrt der
Pädagoge in den meisten Monumenten wieder. Die Zusammen-
fügung aher von Brüdern und Schwestern ist ganz verschieden
behandelt und nur auf eng zusammengehörenden Denkmälern
einander ähnlich oder entsprechend. Leider hat unser Terra-
kottenzyklus die Mutter selbst, etwa mit ihrer jüngsten Tochter
gruppiert, nicht erhalten, aber der Pädagog ist das Spiegelbild
der Florentiner Statue. Wir kommen jetzt, nachdem wir die
Überheferung durchgesehen haben, um an sie anknüpfen zu
könnem an unsere Terrakotten selbst, um sie in die monumentale
Überheferung einzureihen, was von Shebelew nicht weiter ge-
schehen isp wobei uns die nun hinzugekommenen Stücke in
Hamburg von besonderem Nutzen sein werden.
Die Beschreibung der Wiener Terrakotten kann ich mir er-
sparen, da, sie von Masner so eingehend und ausführlich ge-
geben ist. Die Abbildungen bei Stark sind z. T. wegeti falscher
Restauration nicht mehr maßgebend. Durch die neue Zusammen-
setzung werden die Bewegungen sehr viel freier und glücklieher.
Wir haben nur die beiden Hamburger Niobiden näher zu be-
sprechen.
Der sterbende Niohide (Taf. II a). Höhe 14V2 cm. Voll-
ständig erhalten. Kopf angesetzt, doch zugehörig. Pfeillöcher
nicht vorhanden. Das Motiv ist aus der A-bbildung hinreichend
klar, die aber leider den schmerzvollen Ausdruck des Gesichtes
nicht wiederzugeben vermochte. Der Jiingling stürzt im Laufe
nach 1. getroffen zusammen. Noch hat das Ivnie den Boden
nicht berührt, aber im nächsten Augenblicke wird er tot zu-
sammenbrechen. Der linke Arm hängt nach unten, die Hand
greift ins Leere, um einen Halt zu suchen, der rechte Arm ver-
schwindet hinter dem Körper: an der rechten Hüfte ist der
tödliche Pfeil eingedrungen und schmerzvoll ist das Antlitz zum
Himmel gewendet. — Die Arbeit am Ivörper ist recht gut, nur
durch die Reste des weißen Überzuges undeutlich gemacht.
Der tote Niobide (Taf. I). Länge 20 cm. Er liegt. in
steifer, gerader Haltung hingestreckt. Der lockige Kopf ist zurück-
gesunken und die Augen sind lialb gebrochen. Mitten auf der
Brust hat ihn ein Pfeil getroffen, einen zweiten hielt die linke
Hand (für einen Jagdspeer ist kein Platz). Die rechte Hand