Niobiden.
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einem Mädchen zeigt, ist ehen auf diesem lateranischen Sar-
kophag vorhanden, aher daß diese Gruppierung nicht die ur-
sprüngliche ist, beweist schon der daneben kniende Pädagoge
mit dem Sohn. Und nun fmden wir ja auch direkt da.neben
einen Nachklang unserer Gruppe: Amphion mit der Leiche
eines seiner Söhne, wohl des jüngsten, und dieselbe Darstellung
bringt uns ein von Duhn besprochenes, von Guattani ah-
gebildetes Relief. 39) Unterschiede sind natürlich nicht zu ver-
kennen, aber der „Sklave“ unserer Gruppe ist wenigstens auf
der Abbildung nicht ohne weiteres als ein solcher zu erkennen
und dürfte im Gesichtstypus sich nicht allzuweit von dem des
Amphion entfernen. Allerdings lehnt sich auf den Reliefs der
Vater in ohnmächtigem Zorn gegen die Grötter auf, während er
hier mit liebevoller Sorge seinen Sohn, der sich zu ihm ge-
flüchtet und der in seinen Armen getroffen wurde, zu Boden
gleiten läßt und wehmütig auf ihn herabschaut. Ich meine,
die Ähnlichkeit der Komposition läßt wenigstens die Frage nicht
unerlaubt erscheinen, oh wir es hier nicht anstatt mit einer
grundlosen Variante des Pädagogen mit Amphion selbst zu
tun haben. Es mögen diesen beiden Gruppen auf der Seite
der Söhne diejenigen der Niobe und der Amme auf der anderen
Seite entsprochen haben, die ja schon für die Überlieferung
des fünften Jahrhunderts gesichert sind (s. o.). 40)
Von den Töchtern sind leider nur fünf erhalten, oii die
zwei fehlenden zu den eben vermuteten Gruppen gehörten, ob
sie selbständig dagestanden haben, ist nicht mehr festzustellen.
Nur von einem Kopf, den Minervini der Niobe selbst zuschrieb,
ist noch die Rede. 41) Die fünf erhaltenen Töchter sind in der
Bewegung ungleich anmutiger als die Söhne. Das Gewand
spielt bei allen eine große Rolle und unterstützt wie bei den
Florentiner Niobiden (vor allem bei der auch in der helleni-
stischen Umarbeitung des Museo Chiaramonti erhaltenen
Tochter) die Bewegung der Figuren auf das prächligste. Auch hier
39) Der Sarkophag : E. Strong, a. a. 0., pl. 79. Sta.uk, Taf. 19. Das
Relief: Matz-J)uhn, Antilce Bilclwerke, II, 2904 ; Abb. bei Guattani, Mon.
ant. ined. 1787. Dicembre, Tav. III. Vgl. Dütschcke, Ant. Bildwerke in
Oberitalien, V, 260.
40) Die Höhe der Gruppe ist, wie mir Tlerr Regierungsrat .1. Folnesics
in Wien giitigst mitteilt, 20,5 cm. Die Maßangabe ist bei Masner aus-
gefallen.
41) Masner, a. a. 0., S. 90.
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einem Mädchen zeigt, ist ehen auf diesem lateranischen Sar-
kophag vorhanden, aher daß diese Gruppierung nicht die ur-
sprüngliche ist, beweist schon der daneben kniende Pädagoge
mit dem Sohn. Und nun fmden wir ja auch direkt da.neben
einen Nachklang unserer Gruppe: Amphion mit der Leiche
eines seiner Söhne, wohl des jüngsten, und dieselbe Darstellung
bringt uns ein von Duhn besprochenes, von Guattani ah-
gebildetes Relief. 39) Unterschiede sind natürlich nicht zu ver-
kennen, aber der „Sklave“ unserer Gruppe ist wenigstens auf
der Abbildung nicht ohne weiteres als ein solcher zu erkennen
und dürfte im Gesichtstypus sich nicht allzuweit von dem des
Amphion entfernen. Allerdings lehnt sich auf den Reliefs der
Vater in ohnmächtigem Zorn gegen die Grötter auf, während er
hier mit liebevoller Sorge seinen Sohn, der sich zu ihm ge-
flüchtet und der in seinen Armen getroffen wurde, zu Boden
gleiten läßt und wehmütig auf ihn herabschaut. Ich meine,
die Ähnlichkeit der Komposition läßt wenigstens die Frage nicht
unerlaubt erscheinen, oh wir es hier nicht anstatt mit einer
grundlosen Variante des Pädagogen mit Amphion selbst zu
tun haben. Es mögen diesen beiden Gruppen auf der Seite
der Söhne diejenigen der Niobe und der Amme auf der anderen
Seite entsprochen haben, die ja schon für die Überlieferung
des fünften Jahrhunderts gesichert sind (s. o.). 40)
Von den Töchtern sind leider nur fünf erhalten, oii die
zwei fehlenden zu den eben vermuteten Gruppen gehörten, ob
sie selbständig dagestanden haben, ist nicht mehr festzustellen.
Nur von einem Kopf, den Minervini der Niobe selbst zuschrieb,
ist noch die Rede. 41) Die fünf erhaltenen Töchter sind in der
Bewegung ungleich anmutiger als die Söhne. Das Gewand
spielt bei allen eine große Rolle und unterstützt wie bei den
Florentiner Niobiden (vor allem bei der auch in der helleni-
stischen Umarbeitung des Museo Chiaramonti erhaltenen
Tochter) die Bewegung der Figuren auf das prächligste. Auch hier
39) Der Sarkophag : E. Strong, a. a. 0., pl. 79. Sta.uk, Taf. 19. Das
Relief: Matz-J)uhn, Antilce Bilclwerke, II, 2904 ; Abb. bei Guattani, Mon.
ant. ined. 1787. Dicembre, Tav. III. Vgl. Dütschcke, Ant. Bildwerke in
Oberitalien, V, 260.
40) Die Höhe der Gruppe ist, wie mir Tlerr Regierungsrat .1. Folnesics
in Wien giitigst mitteilt, 20,5 cm. Die Maßangabe ist bei Masner aus-
gefallen.
41) Masner, a. a. 0., S. 90.