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K. Hampe :
den Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichts-
forschung XXIII, 545—567 herausgegeben habe.
F. 38 c folgen Briefe aus dem achten und ein Bruchstück
aus dem siebenten Registerjahrgang Papst Honorius’ III., die
von Pressutti, Honorii III. Regesta zwar nicbt alle voliständig
gedruckt, aber, wenn überhaupt, natürlich besser aus den er-
haltenen Registern selbst zu yeröffentlichen sind.
F. 39 d beginnt Ciceros De amicitia, f. 44 b desselben
Paradoxa.
Der f. 46 a folgende Traktat über die Kunst der Prosa, Metrik
und Rhythmik wird zwar am Rande von einer Hand des 17. Jahr-
hunderts als „dritter Teil der Summa des Thomas von Capua“
bezeichnet, aber ganz mit Unrecht. Vielmehr ist es mit geringen
Abweichungen die „Poetria magistri Johannis Anglici de arte
prosayca metrica et rithmica“, die Rockinger, Quellen u. Erört.
z. bayr. u. deutschen Geschichte IX, 491—512 auszugsweise aus
dem Cod. Monac. lat. 6911 herausgegeben hat. Er nennt das
Schriftchen „ein an der Pariser Schule entstandenes Kompendium
über die drei genannten Unterrichtsgegenstände“ und glaubt aus
einigen in den Dictamina mit Anfangsbuchstaben genannten Per-
sönhchkeiten, wenn auch unter Vorbehalten, schließen zu dürfen,
daß es in den siebziger Jahren des 13. Jahrhunderts entstanden
ist. Bemerkenswert ist, daß unsere Handschrift vor der Münchener
einen Widmungsbrief voraus hat, dessen Adresse lautet: „Viro
venerabili virtutibus virenti magistro S. Arch’no magister J. de
Galandia. salutem et sinoere dilectionis obsequium“. Da. erhalten
wir also den Namen des Engländers Johann, der den Traktat
verfaßt hat: Johann von Galandia, und man wird seinen Spuren
nun vielleicht weiter nachgehen und etwa prüfen können, ob er
mit jenem Johann Galandi, Dominikaner und Ivetzerinquisitor
in Frankreich identisch sein sollte, an den Bullen Papst Hono-
rius’ IV. vom 5. Nov. und 13. Dez. 1285 (Potthast Nr. 22322
u. 22341) gerichtet sind. Icli kann dieser von meinem Thema
abliegenden Frage hier nicht weiter nachgehen.
F. 58 c folgt die Summa dictaminis des Thomas von Capua
vollständig in der auch sonst überlieferten Form.
Von den f. 98 d beginnenden größtenteils bekannten Rliyth-
me'n gebe ich kurz die Anfänge, und zwar etwas vollständiger, als .
es von mir schon in meinem Reisebericht, Neues Archiv XXIII,
637 geschehen ist. F. 98 d: „Iiora nona sabbati“; f. 99 a: „Sacer-
K. Hampe :
den Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichts-
forschung XXIII, 545—567 herausgegeben habe.
F. 38 c folgen Briefe aus dem achten und ein Bruchstück
aus dem siebenten Registerjahrgang Papst Honorius’ III., die
von Pressutti, Honorii III. Regesta zwar nicbt alle voliständig
gedruckt, aber, wenn überhaupt, natürlich besser aus den er-
haltenen Registern selbst zu yeröffentlichen sind.
F. 39 d beginnt Ciceros De amicitia, f. 44 b desselben
Paradoxa.
Der f. 46 a folgende Traktat über die Kunst der Prosa, Metrik
und Rhythmik wird zwar am Rande von einer Hand des 17. Jahr-
hunderts als „dritter Teil der Summa des Thomas von Capua“
bezeichnet, aber ganz mit Unrecht. Vielmehr ist es mit geringen
Abweichungen die „Poetria magistri Johannis Anglici de arte
prosayca metrica et rithmica“, die Rockinger, Quellen u. Erört.
z. bayr. u. deutschen Geschichte IX, 491—512 auszugsweise aus
dem Cod. Monac. lat. 6911 herausgegeben hat. Er nennt das
Schriftchen „ein an der Pariser Schule entstandenes Kompendium
über die drei genannten Unterrichtsgegenstände“ und glaubt aus
einigen in den Dictamina mit Anfangsbuchstaben genannten Per-
sönhchkeiten, wenn auch unter Vorbehalten, schließen zu dürfen,
daß es in den siebziger Jahren des 13. Jahrhunderts entstanden
ist. Bemerkenswert ist, daß unsere Handschrift vor der Münchener
einen Widmungsbrief voraus hat, dessen Adresse lautet: „Viro
venerabili virtutibus virenti magistro S. Arch’no magister J. de
Galandia. salutem et sinoere dilectionis obsequium“. Da. erhalten
wir also den Namen des Engländers Johann, der den Traktat
verfaßt hat: Johann von Galandia, und man wird seinen Spuren
nun vielleicht weiter nachgehen und etwa prüfen können, ob er
mit jenem Johann Galandi, Dominikaner und Ivetzerinquisitor
in Frankreich identisch sein sollte, an den Bullen Papst Hono-
rius’ IV. vom 5. Nov. und 13. Dez. 1285 (Potthast Nr. 22322
u. 22341) gerichtet sind. Icli kann dieser von meinem Thema
abliegenden Frage hier nicht weiter nachgehen.
F. 58 c folgt die Summa dictaminis des Thomas von Capua
vollständig in der auch sonst überlieferten Form.
Von den f. 98 d beginnenden größtenteils bekannten Rliyth-
me'n gebe ich kurz die Anfänge, und zwar etwas vollständiger, als .
es von mir schon in meinem Reisebericht, Neues Archiv XXIII,
637 geschehen ist. F. 98 d: „Iiora nona sabbati“; f. 99 a: „Sacer-