Griechische Kalender. II.
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jedoch verloren ist, und der mir jetzt nicht zugänglichen freien 35)
arabischen Bearbeitung noch eine armenische Übersetzung besitzen,
die aber nicht auf die Geoponica des Bassus, sondern auf ihre
Hauptvorlage, den Yindanius Anatolius aus Berytos zurückgeht.
Brockelmanns Inhaltsangabe der Kapitel 36) zeigte, daß in jener ar-
menischen Übersetzung als Kap. 55 ein Abschnitt „über Sternkunde,
stark abweichend von Geop. gr. I 9, fehlt im Syrer“, sicli fmde.
Zwei verehrte Kollegen hatten clie Freundlichkeit, mir ctabei zu Hilfe
zu kommen: Ghr. Barti-iolomae hat mir den Text aus cler Ausgahe
der Mechitaristen (betitelt Girk' Vastakoc, Venedig 1877) ins Deutsche
übersetzt und G. Bezold die Deutung und Transkription der ara-
bischen Sternnamen gegeben. Die Schwierigkeit, claß der Armenier
fast gar keinen Monatsnamen gibt uncl die Sternnamen vielfaclr
etwas entstellt sind, war rasch behoben, als ich einen festen Aus-
gangspunkt im Schluhsatz des Ivapitels gefunden hatte. Das über-
raschende Ergebnis der Prüfung war, dah der Text in der arme-
nischen Übersetzung in cler Tat nicht zu Geop. I 9 stimmt, wohl
aber clie vollstänclige zweite Hälfte des von mir gefundenen griechi-
sclien Textes Q, fast ohne jede Auslassung, wiedergibt.
Ich stelle dem Text in Bartholomaes Übersetzung sogleich jedes-
mal die entsprechende Parallelüberlieferung in G, wo sie vorhanden
ist, und in Q zur Seite; in eckigen Klammern sind erläuternde Be-
merkungen hinzugesetzt. 37)
Arm. G
Zur Kenntnis der Sterne.
Am G. Tag dieses Monats 38) geht das 4. Okt. S/recpavoi;
Gestirn 39) auf, das Fek'he heißt, von eujo<; euiTeA.kei.
der Ostseite her. [Fekkeh = klass.-
arabisch al-fakkatu, die nördliche
Krone. 40)]
Und am 8. Tag geht auf der Ceti (Jedi), fehlt
das ist der Steinbock, von der West-
Q
4.? 6.? Okt. XTecpavo<;
eu)0<; d-rriTeAAei.
S. Okt. vEpiqpoi £cme-
pioi e'rriTeAAouot.
35) Ygl. Brockelmann, Byz. Zs. 5 (1896), 385 f.
3tj Ebd. S. 395 ff.
37) Die in der Übersetzung aus dem Armenischen in runden Klammern
stehenden Worte geben die moderne westliche Aussprache der armenischen Buch-
staben.
3S) Der abrupte Anfang wird sich später (s. S. 28) ohne weiteres erklären.
39) Auch gleich „der Stern“.
40) Auf Idelers „Untersuchungen über den Ursprung und die Bedeutung der
(arabischen) Sternnamen“ (Berlin 1809) verweise ich hier ini allgemeinen für die
gegebenen Erklärungen.
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jedoch verloren ist, und der mir jetzt nicht zugänglichen freien 35)
arabischen Bearbeitung noch eine armenische Übersetzung besitzen,
die aber nicht auf die Geoponica des Bassus, sondern auf ihre
Hauptvorlage, den Yindanius Anatolius aus Berytos zurückgeht.
Brockelmanns Inhaltsangabe der Kapitel 36) zeigte, daß in jener ar-
menischen Übersetzung als Kap. 55 ein Abschnitt „über Sternkunde,
stark abweichend von Geop. gr. I 9, fehlt im Syrer“, sicli fmde.
Zwei verehrte Kollegen hatten clie Freundlichkeit, mir ctabei zu Hilfe
zu kommen: Ghr. Barti-iolomae hat mir den Text aus cler Ausgahe
der Mechitaristen (betitelt Girk' Vastakoc, Venedig 1877) ins Deutsche
übersetzt und G. Bezold die Deutung und Transkription der ara-
bischen Sternnamen gegeben. Die Schwierigkeit, claß der Armenier
fast gar keinen Monatsnamen gibt uncl die Sternnamen vielfaclr
etwas entstellt sind, war rasch behoben, als ich einen festen Aus-
gangspunkt im Schluhsatz des Ivapitels gefunden hatte. Das über-
raschende Ergebnis der Prüfung war, dah der Text in der arme-
nischen Übersetzung in cler Tat nicht zu Geop. I 9 stimmt, wohl
aber clie vollstänclige zweite Hälfte des von mir gefundenen griechi-
sclien Textes Q, fast ohne jede Auslassung, wiedergibt.
Ich stelle dem Text in Bartholomaes Übersetzung sogleich jedes-
mal die entsprechende Parallelüberlieferung in G, wo sie vorhanden
ist, und in Q zur Seite; in eckigen Klammern sind erläuternde Be-
merkungen hinzugesetzt. 37)
Arm. G
Zur Kenntnis der Sterne.
Am G. Tag dieses Monats 38) geht das 4. Okt. S/recpavoi;
Gestirn 39) auf, das Fek'he heißt, von eujo<; euiTeA.kei.
der Ostseite her. [Fekkeh = klass.-
arabisch al-fakkatu, die nördliche
Krone. 40)]
Und am 8. Tag geht auf der Ceti (Jedi), fehlt
das ist der Steinbock, von der West-
Q
4.? 6.? Okt. XTecpavo<;
eu)0<; d-rriTeAAei.
S. Okt. vEpiqpoi £cme-
pioi e'rriTeAAouot.
35) Ygl. Brockelmann, Byz. Zs. 5 (1896), 385 f.
3tj Ebd. S. 395 ff.
37) Die in der Übersetzung aus dem Armenischen in runden Klammern
stehenden Worte geben die moderne westliche Aussprache der armenischen Buch-
staben.
3S) Der abrupte Anfang wird sich später (s. S. 28) ohne weiteres erklären.
39) Auch gleich „der Stern“.
40) Auf Idelers „Untersuchungen über den Ursprung und die Bedeutung der
(arabischen) Sternnamen“ (Berlin 1809) verweise ich hier ini allgemeinen für die
gegebenen Erklärungen.